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Darf sich ÖFB-Präsident von Rangnick und Team das Messer ansetzen lassen?

Mir ist schon  bewusst, dass ich mit meinem Blog in Wespennester steche, was ja, wie man weiß, nicht ungefährlich sein kann. Ich bin einerseits kein Freund von Vereinsmeierei und amateurhaftem Dilettantismus im Sport, finde aber zum anderen auch, dass nicht sein kann, dass ein deutscher Teamchef mit fast lauter Legionären als Teamspieler dem ÖFB seinen Willen aufdrücken will. Wie gesagt, ich war schon bei dessen Wahl eher skeptisch, ob ein  alles andere denn als  Macher geltenden Obmann und Nachwuchstrainer eines Zwergerl-Vereins wie Treibach in Kärnten der richtige Mann am richtigen Platz als österreichischer Fußballpräsident ist.

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen Teamchef Rangnick medial als fast unantastbarer Wunderwuzzi verkauft wird, dem man doch keinen einzigen seiner auch personellen Wünsche man abschlagen dürfe, weil er ansonsten zwar nicht mehr beim FC Bayern anheuern könnte, aber irgendeinen gutsituierten Klub in Europa allen Treueschwüren zum Trotz dem ÖFB vorziehen könnte. Unterton: Gott oder welche Macht auch immer bewahre, dass dies eintritt, da doch Retter Ralph unseren Fußballladen endlich so auf Vordermann gebracht hat,  dass uns alle um den Heilsbringen beneiden.

Interessant, dass auf einmal alle personellen Konsequenzen und/oder Personalrochaden aktuell jetzt zu Themen gemacht wurden/werden, die vordem auch die Medien nur peripher interessiert haben, wenn überhaupt von den Gigi-Ludwig-Nachfolgern Neuhold und Hollerer hin und wieder Notiz genommen wurde. Und gerade jetzt, da mit einiger Verspätung die Gespräche mit Rangnick um seine Vertragsverlängerung anstehen, macht sich der Teamchef besonders stark für Neuhold, den auch die Mannschaft dank seines Netzwerkes für einen unersetzlichen Erfolgsfaktor hält. Kurzum, Team und Teamchef haben dem Präsidenten Mitterdorfer sozusagen das Messer angesetzt, um zu erzwingen, dass – ohne Richter – die Entlassung rückgängig gemacht wird:

Womit der ÖFB bei einem Punkt angelangt ist, den man getrost auch als Scheideweg bezeichnen kann. Wenn er sich samt einem subalternen Präsidenten den Forderungen beugt, dann liefert er sich mit dem Präzedenzfall über einen noch so guten/wichtigen Mann wie Rangnick hinaus jenen aus, denen er eigentlich sagen sollte, wo es auch für sie lang geht. Diese womöglich falsch verstandene allzu liberale Verhaltensweise funktioniert im Sport nicht, weil bei aller Demokratisierung immer noch der oberste Boss das letzte Wort hat. In Vereinen wie bei einem Verband und überall dort, wo es um Business geht. Alles andere führt ganz sicher zu noch mehr Spaltungen und Zerwürfnissen.

 

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