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Dejan Ljubicic, Transfer-Sensationen und eine Maus, die brüllt

Wenn ich Ljubicic höre, dann denke ich zunächst einmal an Ivan, den man seiner krachenden (Auf)Schläge wegen auch den Schrecklichen nannte, einen kroatischen Tennisstar, der zweimal in Wien triumphierte, sogar die Nummer 3 der Welt war, ehe er Touring-Coach wurde, u. a. bei Milos Raonic und zuletzt bei Roger Federer. Kurzum, daran denkt man, wenn man an Weltklasse denkt. Und darum meine ich in aller Bescheidenheit, aber auch allen Ernstes, dass es geradezu lächerlich ist, einen gleichnamigen Rapid-Kicker Ljubicic, Vorname Dejan, der es ja immerhin bis in einen erweiterten 43-Mann-Teamkader geschafft hat, als eines der begehrtesten Auslands-Objekte der Begierde auch medial zu verkaufen. Na ja, wenn einer in so jungen Jahren schon Rapid-Kapitän ist, dann muss er wohl ein Kracher sein, den sich Topklubs in ganz Europa noch schnell unter den Nagel reißen wollen, oder?

Das, mit Verlaub, das war einmal, das stimmt leider schon lang nicht mehr. Auch wenn man da hören und sogar lesen kann, wer ihn haben und wohin er mit seinem Manager, dem Ex-Rapidler und aktuellen Spieler-Manager Max Hagmayr, angeblich geflogen ist, um sich zu präsentieren. In Rom, so wurde gerätselt und tuschelt, soll er gewesen sein, um wohl mit Roma oder Lazio, wen sonst, verhandelt zu haben. Didi, sein Trainer Kühbauer, habe auch den Sanctus dazu gegeben. Nur ein Ablenkungs- oder Täuschungsmanöver? Diese und andere römische Fortsetzungsromane erhielten nämlich über Nacht einen Dämpfer, denn plötzlich soll alles in eine andere, nördliche Richtung gelaufen sein – nicht zu einem Topklub wie in Italien, sondern zum – allerdings – abstiegsbedrohten Polster- und Stöger-Ex-Kult-Klub FC Köln, der diesen Dejan Ljubicic angeblich unbedingt verpflichten will wie es umgekehrt den von Kindesbeinen an Grünweißen in die Domstadt zieht, erst recht, wenn´s für die Geißböcke wieder einmal runtergehen sollte in die 2. Deutsche Bundesliga!

Logisch, dass sich die mögliche Champions-League-Qualifikation von Rapid mit einem möglichen Wiederaufstiegs-Plan und Doch-nicht-Abstiegskampf der Kölner punkto sportlicher Wertigkeit natürlich nicht messen kann. Kaum hatte sich jedenfalls der mögliche Transfer abgezeichnet, schon gingßs blitzschnell, schon  kam die Vollzugsmeldung, dass der Wechsel von der Donau an den Rhein perfekt ist. Natürlich begleitet von Tausend Dank an die Grünweißen, die er mit einer Träne im Knopfloch verlässt – und ich möchte fast wetten, dass mit treuherzigen Augenaufschlag noch wie meist beteuert wird, dass Geld keine Rolle bei der Entscheidung gespielt hat. Aber Lügen können meist so kurze Beine wie ziemlich oft manch ein Transfer zur falschen Zeit haben. Ich will gar nicht wissen was sich ehemalige, echte Rapid-Ikonen von Hasil bis Flögel, von Krankl bis Weber und Co denken, wenn ihnen solche Transfer-Sensationen untergejubelt werden. Jedenfalls erinnert der Ljubicic-Transfer mit großen Trara zum 1. FC Köln an eine Maus, die brüllt. Und wer weiß, ob sich am End´ womöglich herausstellt, dass alles für die Katz war …

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