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Ein Rapid-Altpräsident ist tot, ein verhinderter Rapid-Boss hat ÖFB im Visier

Am Tag, als der frühere SPÖ-Kassier, spätere Wiener Finanzchef, noch spätere, selbsternannte beste Finanzminister der Zweiten Republik und dazu langjährige Rapid-Präsident Rudi Edlinger starb, rauschte es im Blätterwald an schönen Nachrufen auf den Polit-Fußball-Funktionär. Ich hoffe, werte Blog-Leser, dass sie Verständnis dafür aufbringen, dass ich mich an den geschönten Worten nicht beteilige, ganz abgesehen davon, wenn von Polit-Sportfunktionären die Rede ist, der gute Rudi dem Vorgänger Toni (Benya) nicht das Wasser hat reichen können.

Roland Schmid, verhinderter Raüid-Boss als ÖFB-Präsidentschaftskandidat. Rudi Edlinger ostz mit 81 gestorben.

Irgendwie ironisch hab´ ich empfunden, dass just am gleichen Tag, als Edlingers Ableben bekanntgegeben wurde, ein letztlich verhinderter Rapid-Präsident ein Stückerl höher steigen und als Nachfolger von Leo Windtner für den Posten des ÖFB-Bosses kandidieren will. Aus Rapid ist´s für Roland Schmid im knappen Duell mit Bruckner bekanntlich nichts geworden, was aber nicht geheißen hat, dass er den Fußball und als Sponsor verloren gegangen wäre. Nein, nein: Unternehmer Schmid (IMMOunited) hat nur die Seiten, die Farben und die Ligen gewechselt, sprich: vom Rekordmeister Rapid, wo er das Sponsoring nicht ganz unverständlich einstellte, von Hütteldorf und Allianz (Stadion) übersiedelte der Fußball-Freak zum ältesten aller Klubs, also zum First Vienna Football Club 1894 auf die Hohe Warte nach Döbling und – zur Versicherungs-Konkurrenz Uniqa. Und aus deren Vorstand kommt Rudolf Svoboda, der dort wieder als spendabler Sponsoren-Präsident fungiert.

Einmal bei Rapid als Präsident abgeblitzt, jetzt buttert Roland Schmid (IMMOumuted) sein Sponsorgeld bei der Vienna hinein.

Welch Vernetzungen es da noch gibt, will ich in meiner Bescheidenheit jetzt partout nicht ansprechen oder preisgeben. Aber wie ich die Dinge aus der Ferne betrachte, so bin ich mir sicher, dass damit ein Tauziehen um den neuen Fußballpräsidenten einsetzen wird. Und ich bin mir da auch fast schon sicher, dass bei solchen Duellen vor allem von den jeweiligen „Sekundanten“ ein Intriganten-Stadel inszeniert wird, um die einen oder die andere – ja, wer sagt denn, dass diesmal keine Frau kandidiert in Zeiten wie diesen, da ja schon die Deutsche Fußball-Liga eine Frau Hopfen an die Spitze gewählt hat – zu forcieren oder nach Maßgabe der Dinge zu diskeditieren.

Auch und gerade das sind nämlich Untertöne und Nebengeräusche, seit sich mit den Politiker(Innen) immer mehr in den Sport gemischt haben, ohne dass es stets so gut geendet hätte wie einst vor fast einem halben Jahrhundert mit dem Herrn Karl des Fußballs, dem Mittelstürmer der Nation Sekanina, dem Gewerkschafter, Minister und ÖFB-Präsidenten. Von Generation zu Generation aber wurden die Epigonen immer mehr zum Abklatsch dessen, was einmal die entscheidungsfreudigen, durchschlagskräftigen, einflussreichen, zu Führungspersönlichkeiten geborenen und nicht krampfhaft dazu stilisierten Klub- oder Verbandschefs waren. Bin schon gespannt, was der neue ÖFB-Boss zu bieten hat, wie immer er heißen mag – vielleicht auch besagter Kandidat Roland Schmid, der wiederum nichts mit jenem Steuerberater zu tun hat, der auch einmal bei Rapid fuhrwerkte. Und den kaum noch ein Rapidler kennt…

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