Es gäbe einige Themen, die es duchaus wert wären, aufgegriffen zu werden wie jenes der Abfahrer oder der Trainerwechsel in Kärnten oder im Rudern mit Maggie Lobnig, die Gold im neuen Olympiabewerb Küstenrudern gewonnen hat. Einerlei. Ich will mich mit Tennis beschäftigen, wo schließlich der Countdown zum größten aller heimischen Turniere eingesetzt hat, dem Erste Bank Open 500 in der Stadthalle. Weder in eigener Sache noch für das Turnier selbst haben aber, sieht man von der Daviscup-Überraschung in Ungarn ab, die mit Turnierergebnissen der topspieler beider Länder kontrastiert, die österreichischen Tennishoffnungen gute Werbung betrieben, dafür eher Niederlagen-Serien hingelegt.
Wie zuletzt sowohl Qualifikant Filip Misolic auch Sebastian Ofner, der beim ATP 250er in Stockholm dem Borg-Filius Leo in zwei Sätzen unterlag. Wär´s ein Borg gewesen, der dem Namen nicht nur als Sohnemann gerecht wird, müsste man´s als gegeben hinnehmen, aber für Leo, der einst seine ersten Turnierschritte noch unter dem leider allzu früh verstorbenen Ronnie Leitgeb in Marbella gemacht hat, war´s auf der ATP-Tour erst sein zweiter Sieg in drei Jahren. Just gegen den vor einem Jahr noch bestplatzierten Österreicher, dessen Comeback nach zwei Fersen-OP´s und nfänglichen Erfolgen komplett ins Stocken geraten ist. Just vor dem wichtigsten Heimturnier. Also eher Abbau statt Aufbau an Moral.
Zum Glück, das sei herausgestrichen, haben es die Veranstalter, voran Turnierdirektor Herwig Straka, im Lauf der Jahre geschafft, sich – übrigens im Gegensatz zu Kitzbühel, DSS eher zumRegionalen JahrmarktTurnier degeneruerte – in der Post-Muster und Post-Thiem-Ära so von der Abhängigkeit heimischer Spieler zu befreien, indem sie mit Ausnahmen (Alcaraz, Djoker, Fritz) die absoilute Weltklasse präsentieren, die immer seltener und meist nur gegen Entgelt im Pay-TV zu sehen ist. Wie Sinner. Wie Zverev. Wie Medwedew. Wie Musetti. Wie Rublev.Wie 10 der Top 18 der Welt..
Und wer weiß, vielleicht schnappt sich Straka auch den einen oder anderen jener beiden, die in Shanghai das erste, historische Außenseiterfinale zweier Cousins bei einem Masters 1000 unter weltweiter Aufmerksamkeit aus ihren Ärmeln zauberten mit einem Sieger des Traumfinales, der beim Sprung von 204 auf 40 gleich einige Ranking-Traumgrenzen (200, 150, 100, 50) brach. Da kann der Tennisverband noch so die PR-Trommel rühren, die schönsten Worte zu meist unbedeutenden Erfolgen unserer Asse, die hochgejubelt werden, bevor sie das Prädikat verdienen, können echte Taten nicht ersetzen. So bleibt mir und allen Veranstaltern nur die ins Klassikerzitat gepackte Hoffnung, die lautet: Ein Königreich für ÖTV-Starlets, aus denen nach dem historischen Shanghai-Vorbild doch noch echte Stars wie die Vettern Vacherot und Rinderknech schlüpfen. Schön wär’s, allein mir fehlt der Glaube angesichts der deprimierenden Turmierflops, die diese aktuelle samt Next-Generation reihenweise baut…
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