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Es scheint, als würde blauäugiger Fitmacher Philipp Jelinek über Strache-Chats stolpern

Ich selbst hab´ mich eher lustig darüber gemacht, aber nicht mitgeturnt oder besser mit geübt, wenn meine Judit, die beste aller Ehefrauen, nach Maßgabe ihrer Vormittagszeit den Bewegungen des ORF-Fitness-Gurus Philipp Jelinek folgte. Meine Wenigkeit, wie gesagt, hat´s eher mit dem Schwimmen oder Skifahren, alternativ auch Radeln, notfalls in der Horizontalen. Wäre der Fitmacher seinem Wunsch nach in der Sportredaktion gelandet, wie der ehemalige ORF-TV-Sportchef in launiger Tischrunde verriet, wer weiß, ob es je zum Format „Fit mit Philipp“ gekommen wäre, das dann im wahrsten Sinn des Wortes die Massen in Bewegung (ver)setzte.

Vor allem in der Pandemiezeit mit Ausgangsbeschränkungen, in der Jelinek bwsonders älteren Semestern nicht nur Beine und Arme machte, sondern damit auch kleine Freuden bereitete. Jedenfalls hat es der vordem so gut wie unbekannte Mann damit geschafft, sich innerhalb kürzester Zeit von einem Nobody in den Vorzeige-Darling der Nation zu verwandeln, der so populär wurde, dass er sogar eine Kurier-ROMY bekam. Kurzum, der Name Philipp war Programm und Jelinek auf einmal ein Neo-Promi, auf den man stolz war, wenn er Einladungen folgte. Wie zu Pro Juventute zum Wohle von Kindern, wie mir Eisgräfin Emese und meine beste aller Ehefrauen etwa aus Salzburg berichteten.

Das war einmal eine Geschichte wie aus einem Märchenbuch bis – ja, bis der vordem allseits ohne Vorbehalt beliebte Philipp ein Opfer nicht nur seiner „Chat-Mania“ wurde. Oder genauer gesagt der Handy-Überwachung, die neuerdings von den Medien dann, wenn sie in die richtige oder – wie man´s halt nimmt – falsche Richtung läuft, so gefeiert wird wie vor der Polit-Wende die Bespitzelung im kommunistischen Ostblock lauthals verdammt und verteufelt worden war. Nebbich kann  man dazu nur sagen. Oder: Janusköpfe, hereinspaziert. 

Jelinek, offenbar doch nicht Fitness-Trainer, sondern nur Fitness-Studio-Kumpel des in Ungnade gefallenen, angeklagten und mehrheitlich freigesprochenen Ex-Vizekanzlers, Sportministers und FP-Chefs Heinz Christian Strache scheint jetzt über Chat-Wünsche an eben diesen zu stolpern, dass er gerne „Guten Morgen Österreich“ moderieren würde. Und ob, weil´s ja an der Zeit wäre, die ORF-Weichen neu zu stellen, er für ihn seine danaligen Einflüsse einsetzen könnte. Ja, welch ein Frevel! Welch ungeheuerlicher Nepotismus! Welch politische Einmischung! Unterton: Fort mit ihm. Mitgehangen. Mitgefangen. Obschon es in diesem Fall nicht einmal um die lederne Ananas geht.

So reagieren Hüter (Heuchler?) der Sauberkeit! Fast fünf Jahre danach ist jedenfalls ein Polit- und Medien-Sturm der Entrüstung hereingebrochen, der den bisher so sympathischen Jelinek nicht gleich hinwegblasen soll, sondern vorerst unter dem Motto: Live ist doch nicht immer Life – zu einer Pause zwingt, die einerseits mit Wiederholungen seiner offensichtlich vom Konsumenten gewünschten Sendungen gefüllt, andererseits dazu benützt wird, den „(Sünden-) Fall“ zu überprüfen.

Aber wenn wir schon bei „Guten Morgen Österreich“ sind, wo Philipp nicht gelandet ist, dann sei nur kurz angemerkt, dass eben dort jene stets fröhliche, gut gelaunte, ebenfalls sympathische Eva Pölzl moderiert, die jahrelang mit dem grünen ORF-Großverdiener Pius Strobl verheiratet war, auch Vater des gemeinsamen Buben. Ob ´s auch von ihr oder dem ehemaligen grünen Stiftungsrat und aktuellen Licht-ins-Dunkel-Chef ein frommer Wunsch war, sich frühmorgens auch mit Freundinnen wie der neuerdings unvermeidlichen Martina Reuter und anderen zu präsentieren, ist offensichtlich nicht der Rede wert. Wenn zwei das Gleiche tun, vielleicht eine aber cleverer, ist´s doch nicht dasselbe, vorausgesetzt, die Farbe passt ins aktuelle Bild. Wie mir scheint, so ist man dem lange hochgelobten, hochgejubelten, vieldekorierten Philipp Jelinek deshalb nicht grün, weil er offensichtlich allzu blauäuig ist…

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