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Es scheint, als würde Kritik an Thiem als Majestätsbeleidigung empfunden

foto imago

Ich möchte mich heute nochmals in eigener oder doch Thiem-Sache deshalb melden, weil ich merke, dass meine und auch von Freunden lautstark geteilte Kritik am ehemaligen Tennis-Darling der Nation nach der Nadal-Pleite offensichtlich in falsche Kehlen gerutscht ist. Wär´s anders, würd´s ja im Vergleich zu anderen meiner täglichen Blogs auch um die Neujahrszeit weit mehr Zugriffe geben. Irgendwie hat man den Eindruck, als wäre es Majestätsbeleidigung, die Ex-Nr. 3 der Welt zur Zielscheibe durchaus berechtigter Kritik zu machen.

Unsereins weiß sehr wohl, was Dominic Thiem von seinem engagierten Profistart bis zum US-Open-Triumph 2020 alles geleistet hat, für sich ebenso wie für die Tennisnation. Aber a la longue kann niemand von einer Vergangenheit leben, die Freund Thiem bisher weniger in Taten denn Worten wieder aufleben lassen wollte – mit wenigen vor allem lokalen Highlights allerdings eher erfolglos, dafür umso mehr begleitet von oft skurrilen Kommentaren.

Ich will mich dabei gar nicht auf meine kritische Betrachtung beziehen, sondern unter anderen auch und vor allem auf die noch weit kritischere Betrachtung eines Veranstalters weltweiter Großevents. Diese wahrhaft potente Person, die auch eine schöne Stange Geld in den Sport gebuttert hat, kann diese mediale Schönfärberei eines immer wieder groß angekündigten Comebacks, das eher stolpert und holpert, einfach nicht mehr verstehen und nachvollziehen.

Und zwar deshalb, weil er diese seiner Meinung längst ausufernde Berichterstattung über einen mittlerweile ins Mittelmaß abgesunkenen Ex-Spitzensportler nicht nur als Ungerechtigkeit gegenüber weit besseren heimischen Sportlern empfindet, sondern fast schon als Beleidigung eben dieser Athleten, die im Vergleich zu Thiem trotz Weltklasseleistungen ein Mauerblümchendasein nicht nur in boulevardesken, sondern auch sogenannten Qualitätszeitungen fristen müssen.

Ich kann all diesen kritischen Personen aus der Sportszene nur recht geben und auch auf die Ironie des Schicksals verweisen, dass im Thiem-Desaster von Brisbane der Auftaktsieg seines „Stallkollegen“ Sebastian Ofner so gut wie unterging. Vielleicht braucht er eine Haartracht in Regenbogenfarben, um über die Sportszene hinaus wahrgenommen zu werden.

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