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Feldhofer bei Grünweiß oder: Hoch Rapid als Ausbildungsklub für Jungtrainer!

Der Berg kreißte und heraus kam ein Mäuslein. Nichts für ungut, aber dass ein Rekordmeister wie Rapid sich mitten in einer sportlichen Krise, zumindest aber ziemlich angespannten Situation, einen Jung-Trainer wie Ferdinand Feldhofer holt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Und erst recht dann nicht, wenn er alles andere denn eine billige Lösung gewesen sein soll, obschon er nach der ersten anfänglich guten, dann aber verpatzten Bundesliga-Station keinen Job hatte. Verständlich, dass das grünweiße Konsortium, das ihn engagiert hat, seine Qualitäten in den Himmel hebt und von ihm so spricht, als hätte er das Rapid-Gen mit der Muttermilch genuckelt.

Ja, es stimmt schon, dass der Steirer Ferdinand Feldhofer bei Rapid gespielt hat, als man Meister wurde, aber bei allem Respekt vor seinen wackeren Defensiv-Qualitäten war er doch nicht mehr als Füllmaterial und alles andere denn eine grünweiße Legende, ein Wort, das allzu voreilig bei manch ehemaligen Halbgrößen in den Mund genommen wird. Wie gut, aber auch wie stark Feldhofer wirklich ist und inwieweit er über einen möglichen ersten Schwung hinaus den lahmenden Rapidlern wieder Beine machen kann, lässt sich schwer abschätzen – auch deshalb, weil der gute Ferdl in Wolfsberg zugunsten des revoltierenden Spielmachers Liendl geopfert, also gefeuert wurde. Starker Mann? Stellt sich die Frage: Was nun in Hütteldorf, einer ganz anderen „Schlangengrube“ als im Lavanttal?

B & B, Barisic und Bruckner bauen auf den Jugendschwung, der mit Ferdl Feldhofer zu Rapidlern kommen soll.

Wenn ich die Motive des Sportdirektors (in Abstimmung mit Präsident Bruckner, Finanzchef Peschek, Sportmanager Ebner und Ex-Mittelfeldmotor Gerry Willfurth) höre, dann geht mir – weil´s gerade in Mode oder besser gefordert ist – das G´impfte auf. Feldhofer, so hat Zoran „Zoki“ Barisic verlauten lassen, habe sich nach einer guten oder sogar besseren Präsentation seiner „Konkurrenz“ als junger, aufstrebender Trainer die Chance verdient, nach Lafnitz und Wolfsberg beim Rekordmeister das Zepter zu übernehmen. Andersrum gesagt, er hat jetzt die optimale Möglichkeit, sich Sporen bei einem nicht mehr so erfolgreichen, aber doch noch renommierten Rekordmeister zu verdienen. Oder noch brutaler formuliert, könnte man jetzt sagen: Was Trainer betrifft, so befindet sich Rapid offenbar auf Salzburg-Schiene als – Ausbildungsklub!

Jawohl Ausbildungsklub, bei dem ein junger Betreuer natürlich ganz anders in der Auslage steht, sowohl im Rampenlicht als auch im Kreuzfeuer der Kritik, die demnächst auch auf den Bullen-Jungtrainer Jaissle zukommen könnte. Und wenn ich höre, dass der einme odern andere beim grünweißen Rück- oder Vorgriff auf Feldhofer auf das Jaissle-Beispiel in Salzburg verweist, dann sind das mit Verlaub Birnen und Äpfel. Anders als Feldhofer, der eine für ihn neue Truppe mit ihm fremden Spielern übernimmt, ist ein Großteil der Jung-Salzburger rund um Adeyemi, Adamu, Seiwald, Simic, Susic und wie immer sie heißen, mit Jungtrainer Jaissle bei Liefering und RedBull erst groß geworden.

Beides verfolgt und gesehen, kein Vergleich. Jetzt kann man nur hoffen, dass Feldhofer mit Rapid und Rapid mit Feldhofer jenen Weg nehmen und gehen, den die Grünweißen vordem schon u. a. mit damaligen Jung- oder auch Provinzklub-Trainern wie Baumgartner, Zellhofer, Schöttel, Barisic, Canadi, Djuricin genommen haben. Jetztb schließt sich Post-Don-Didi dieser Kreis. Damit will ich eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass ein Klub wie Rapid nicht dazu da sein sollte, als Experimentierfeld zu dienen. Das hat sich ein Rekordmeister nicht verdient. So wenig wie eine Führung, die das zulässt. Mehr ist dazu nicht zu sagen, auch wenn man mich dafür verbal prügeln sollte.

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