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Frau Anderl führte als Mutter Courage vor, wie man mit Ultras umgeht

Wie der Zufall so spielt. Es war der Tag nach dem Frauentag, an dem eine furchtlose, resolute, aber gesprächsbereite Fußballpräsidentin bewaffneten Polizisten demonstrierte,  wie man als Frau nicht nur modisch die Hosen anhat, sondern besser als Männer in aller Weiblichkeit den Mann steht. Hut ab vor Brigitte Anderl, übrigens eine Mama, die vor den Augen der TV-Kameras bei den wieder einmal von den Rapid-Ultras in Hartberg vom Zaun gebrochen, teils gewalttätigen Ausschreitungen die Mutter Courage hervorkehrte.

Annerl, deren Herz neben der eigenen Pharma-Firma, einem Weltmarktführer, für den Fußball und Hartberg schlägt, das es dank ihrer Finanzhilfe von der 3. Liga bis zum Europacup brachte, marschierte an der (auch mit Tränengas) bewaffneten Polizei-Eskorte ohne mit der Wimper zu zucken zu den Randalierern, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen nach dem Motto: Durchs Reden und nicht durchs Hinhauen oder andere Zwangsma0nahmen kommen die Leut´ z´samm. Auch wenn eine immer noch attraktive Frau diesen Versuch mit Ultras unternimmt, die keine Kinder von Traurigkeit sind. Alles nach dem römischen (Recht) Motto: Audiatur et altera pars. Zu Deutsch: Man muss auch die andere Seite hören. 

Und siehe da, die Schalmeien-Töne, die Annerl vernünftiger Weise anschlug, gingen mehr in deren Ohren als die Knüppel-aus-dem-Sack-Methode der staatlichen Ordnungshüter, an deren Ende meist das andere Sprichwort steht, dass da heißt: Wo gehobelt wird, dort fliegen Späne. Jedenfalls gelang es der sonst durch ihre emotionalen Luftsprünge bekannten Präsidentin, den Skandal auf eine Ankick-Verspätung von 45 Minuten zu minimieren und eine Absage in einer aufgeheizten Atmosphäre zu verhindern.

Angesichts der Mutter Courage, die aus einfachen Verhältnissen in Wien kam, um den Weltmarkt im Großen und den Fußball im kleinen Rahmen zu erobern, hab´ ich mich unwillkürlich gefragt: Wo war eigentlich der Immer-noch-Rapid-Präsident und Doch-nicht-Minister Alexander Wrabetz, dem nicht nur unsereins eine derartige Liebe zum Fußball, aber auch furchtlos-mutige Handlungsfähigkeit und Entschlossenheit wünschen würde wie Frau Anderl, die mit ihrem Unternehmen; welch Ironie am Rande, die Unfruchtbarkeit von Männern bekämpft. Mann oh Mann, welch eine Frau! Sie hat´s verdient, vor den Vorhang geholt zu werden. Und Hartberg, dass es n ach dem verhinderten Skandal gegen Rapid gewonnen hat! 

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