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Geburtstagsgruß an Prohaska, den Schneckerl, der auch Haare lassen musste, das nur

Kinder, wie die Zeit vergeht! Zwei Jahre nach seinem stürmenenden wie singenden, stets mehr oder etwas weniger befreundeten Goleador Johann K. tritt morgen auch Herbert Prohaska in den 70er-Klub ein. Immer noch von gefühvollen Fuß bis zum immer haarloseren Kopf forever der Schneckerl, wie er leibt und lebt, Ein Edeltechniker alt-austrianisches Formats, der –  auch so ein Treppenwitz der Fußballgeschichte- die Nationalelf unter Glücksritter Helmut Senekowitrsch anno 1977 in Izmir mit einem Spitz, also tiefstes Technik-Schiene, zur dann so erfolgreichen WM 78 in Argentinien geschossen hatte. Er war auch im Mittelfeld mit Hickersberger, Jara und Kreuz dabei, als Krankl die beiden Tore zum epochalen 3:2-Sieg von Cordoba gegen Deutschland schoss. Auch da am Ende auch wieder als Kämpfer vorm Herrn, der notfalls auch über einen Eisenfuß verfügte.

Von Ostbahn XI mit Vienna-Fan-Vater war er als Jahrhunderttalent zur Austria geholt worden, die für ihn – nach der Familie mit Frau Elisabeth und Fast-Opernballerina-Tochter – die zweite Heimat bedeutete. Auch nach den Auslandsgastspielen bei Inter Mailand (Cupsieger,der ihn durch Hansi Müller ersetzte) und AS Roma (Meister u. a. mit dem Brasilianer Falcao, über dessen Klinge sprang). Statt innnerhalb der Serie A zu wechseln, die ihn fürstlich honoriert hatte, ging er lieber zurück zu seiner Austria und deren kleinen, aber finanziell potenten Sponsore-Boss Poldi „Schöps“ Böhm, der gerade auch die Entführung seiner eigenen Frau überstanden hatte.

Vom legendären Spitz von Izmir 77 zum Siebziger zur Madame Tussaud beim Riesenrad.

Vom Lieblingsklub Austria war der Sprung nicht weit zum Austria-National-team, das er 1990 zur Italien-WM als ÖFB-Botschafter begeleitete, ehe er nach nach der U21-Auswahl dann auch Teamchef des ÖFB-Nationaltams wurde. Mit Konsel, Herzog, Polster und Vastic gab´s die bejubelte Qualifikation für die Frankeich-WM 98 – allerdigs ohne Happy Ende, dafür aber dim Jahr darauf das schreckliche Ende in Valencia gegen Spanien mit 0:9. Alle Neune kassiert, was Schneckerls Austria-Freund Toni Pfeffer damals zur Halbzeit bei 0:5 den legendären Satz entlockte: „Hoch wer mas nimmer g´winnen!“ Damit war´s dann, auch wenn Beppo Mauhart zögerte, Schluss mit lustig. Und nach kurzer Pause war wieder die Áustria dran, mit und ohne Frankie-Boy. Dann war wieder Austria dran, aber das österreichische Fernsehen, dem er in gemessener Form demnächst forever „Gute  Nacht“ sagen wird. Wie immer in Begleitung des Stehsatzes: Österreichs Fußballer des Jahrhunderts. Was natürlich abgesehen von Wunderteam- und Sindelar-Zeiten bei allem Respekkt nur Geschnakckssache ist, wenn mann den zweinaligen Fifa-Kapitän Ernst Ocwirk denk, ein Allroundgenie Hanappi, einen Welt- und Europacupsieger Hasil, einen Goleador wie Krankl und auch den Sliding-Tacklug-Erfinder Pezzey,

Vom Teamplayer, der ausnahmsweise das Goldtor schoss, zum Teamchef der 98er.

Bei Aufzählung aller Daten und Taten des Schneckolito sei gesagt, dass der Herr Prohaska in Natura, sprich: als weitgereister Normalverbraucher, ein viel humorvollerer, lustigerer Typ ist als jenert, der im Fernsehen als, sagen wir einmal so, diplomatischer Schiedsrichter auftritt, der sehr selten Attacken  reeize. Dafür aber attackiert er, ganz Schneckerl, in einer Runde am Wirtshaus- oder Kaffeehaustisch die Lachmuskeln, wenn er alte Geschichten über mehr oder weniger prominente Wegbegleiter zum Gaudium der Mithörer auspackt. Alle aber so mit dem Schmäh, den er im Dreh hat, wenn ihm nicht gerade die Kamera ins Gesicht fährt.

Und wenn es bei ihm wie vielen ins fortgeschrittene Alter gekommenen Kollegen und Freunden manchmal krächzt und ächzt. so lässt er sich es nicht nehmen, jeden Montag mit mehr Austrianern als (wenigen) Rapidlern in einer eingeschworenen Fußaller-Runde, manchmal erweitert um Annemarie Moser und Altmeister Hans Kary, am WAC-Platz in Wien, Prater-Rustenschacher-Allee, zum Tennisschläger zu greifen. Wie zuletzt auch beim Gedächtnis-Turnier des legendärem, allzu früh verstorbene Joschi Walter. Herbert, alter Kumpel, ad multos annos auch beim Tennis. Gsundheit und dass vor allem Dein Wunsch in Erfüllung gehen soll, dass du uns noch 20 bis 30 Jahre erhalten bleibst. Und nicht schmähstah wirst!

 

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