Hammerlos für Österreich! Ehrlich gesagt, habe ich keine andere Schlagzeile erwartet, wer immer als unser Gegner bei der Fußball-Euro 2024 in Deutschland ausgelost worden wäre. Jetzt, da es Vizeweltmeister Frankreich, die nicht mehr ganz so starke einstige Großmacht Niederlande und der Sieger aus der Play-off-Gruppe mit Polen, Wales, Estland und Finnland geworden ist, würde ich nicht einmal der Franzosen wegen sagen, dass uns da ein Hammer getroffen hat.
Das wäre einfach eine angesichts der internationalen Entwicklung, aber noch weit mehr unseres Teamfortschritts eine überkommene Betrachtungsweise. Nein, nein, nicht etwa, dass gerade mir, dem sonst so kritischen Geist, der rotwei0rote Kamm geschwollen ist, wenn ich sage, dass wir keine schlechteren Karten haben als die Holländer, die ganz sicher nicht mehr sind, was sie einmal waren-
Da muss man nur schauen, wer aller inzwischen dort im Team spielt wie etwa der von einigen Klubs ausgemusterte Sturmbock Weghorst oder der vom FC B ayern abgeschobene Gravenberch. Und wenn man von Frankreich spricht, dann muss man nicht gleich in Ehrfurcht erstarren, wenn der Name Kylian Mbappe fällt, der ganz sicher einer der besten, vor allem schnellsten Stürmer der Welt, nichtsdestotrotz aber auch, eben das haben manche Klubs/Teams gezeigt, auch einzubremsen ist.
Wir haben zwar keinen Mbappe, auch keinen Virgil (Van Dyck), aber wir besitzen eine über einige Jahre zusammengewachsene Mannschaft von Spielern mit ausgeprägtem Teamgeist, der nicht Berge, aber Gegner versetzen kann, das haben in aller Freundschaft die Italiener und die Deutschen, im Ernstfall aber auch die Schweden und zumindest in Brüssel auch die Belgier zu spüren bekommen. Wenn von Hammerlos in unserer Gruppe die Rede ist, dann möchte ich gerne wissen, wie nicht manch Medien darüberschreibt, sondern manch einer unserer Euro-Gegner darüber denkt, dass er es mit diesem Österreicher-Team mit neuen, vormals deutschen Tugenden zu tun bekommt, in dem – frei bach Berti Vogts – der Star die Mannschaft mit einem so großen Kader ist, das fast jede Position mit im Ausland gestählten Legionären oder heimischen Hoffnungen doppelt besetzt werden kann. Ich glaube, dass einige Euro-Gegner uns mehr fürchten, als wir uns vor ihnen in die Hosen machen sollten.
Und dem deutschen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick kann ich nur zustimmen, wenn er zu den prominenten GegnernS sagt, dass ihm offensiv eingestellte Mannschaften lieber sind als Gegner, die sich mit Maus und Mann einigeln oder Beton mischen wie in den schlimmsten Catenaccio-Zeiten. Solange Selbstvertrauen nicht mit Selbstüberschätzung verwechselt wird, traue ich der österreichischen Mannschaft durchaus zu, zum Euro-Favoritenschreck oder gar EM-Riesentöter zu werden. Hammerlos, jawohl. Aber warum nicht einmal andersrum gedacht.