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Gretchenfrage mit kühner Idee: Warum war der OSV-Sportdirektor in Barcelona?

Bin zwar schon wieder zurück in Wien, aber die Impressionen von Barcelona im Allgemeinen, vom Mare-Nostrum-Meeting, dem Auböck-Sieg und dem Allerlei drumherum sind noch in frischer Erinnerung. Also hab´ ich beschlossen, sie festzuhalten. Wenn ich Barca sage, dann denke ich auch an den Club Natacion Sant Andreu im Nordwesten der Olympiastadt, diametral gelegen zum Olympiaberg Montjuic. Und dann denke ich auch an den Sportdirektor des Schwimmverbandes, der vor lauter Konzentration aufs Wesentliche aufs Grüßen vergessen hat, zumindest mündlich. Dabei hat sich die Gretchenfrage zwangsweise aufgedrängt: Was macht Walter Bär, der OSV-Sportchef, beim größten der drei Mare-Nostrum-Meetings in Barcelona mit 40 Nationen und 50 Weltklasse-Schwimmern?

Wegen der zudem ziemlich Form-losen Südstadttruppe kann´s ja kaum gewesen sein, schließlich schaut er ja fast täglich beim Training im Leistungszentrum zu. Wegen Auböck oder dessen beiden britischen Betreuern (Andy Manley und Assistent) kann´s kaum gewesen sein, die ja alle angesichts vollbrachter Tat kaum seinen Rat brauchen – ganz abgesehen davon, dass man mit den Briten in drei Wochen bei der WM in Budapest, also vor der Haustür, kostengünstiger reden könnte. Wegen Lena Kreundl, der wie Caro Pilhatsch zur Polizistin-Prüfung zu gratulieren ist, wars noch weniger der Fall, schwamm sie doch wie die Maturantin Grabowski (Kurzbahn-EM-Dritte) praktisch ohne Training, also eher langsam.

Da unsereins als Alteingesessener auch langjährige Informanten hat, so deutete einer an, dass der Sportdirektor eventuell deshalb nach Barcelona jettete, um dort mögliche Nachfolger des angeblich heimwehgeplagten Südstadt-Ungarn Balazs Fehervari zu kontaktieren oder gar schon zu verpflichten. Wie gesagt, Freund Balazs, es handelt sich um Gerüchte, nicht mehr, nicht weniger. Wer immer mir da der langen Rede kurzer Sinn einen Bären aufbinden hat wollen…

Gar um eine kühne These meinerseits handelt es sich allerdings bei der weithergeholten Vermutung, der als Ex-ASV-Trainer mit der Rathaus-Klientel nicht gerade verfeindete OSV-Sportdirektor hätte Mare Nostrum vielleicht auch dazu benützen sollen, den tollen Schwimm- und Sportkomplex nahe Metro (L1/Fabia y Puig) und Bus-Station im Auftrag der Stadt Wien genauer unter die Lupe zu nehmen. Fürwahr unglaublich, was die an Sportstätten beileibe nicht arme Millionen-Metropole da, versteckt zwischen Wohnblöcken, hingestellt hat – nicht nur eine 50m-Schwimmhalle mit einem Dach, das sich öffnen und schließen lässt, je nach Wetter. und mit Tribünen und Videowall, daneben ein gedecktes 25m-Warm-up-Becken mit acht Bahnen. Ein Hartplatz-Kleinfeldfußballfeld. Einige Tennisplätze. Dazu zwei Kinder-Tennis-Courts. Kinder-Spielplatz. Club-House und anderes mehr, etwa Kraftkammern.

Jedenfalls interessant, wie es die Katalanen oder besser: Barcelonistas, das alles schaffen können, obschon sie doch laut Demografen (welcher Herkunft immer) weniger verdienen, ärmer, arbeitsloser und auch kulturell trotz der Ausnahmekönner wie Gaudi und Co schwächer sind als Wien und die Wiener(innen).  Mit Verlaub, wenn wir uns da – wenn ich ans Top-Verkehrsnetz in Barca denke – da fast getürkten Vergleiche anschaue, dann wär´s ja wohl noch schöner, würden wir uns von „Armutschkerln“ was abschauen, nicht wahr? Oder sollte in meiner allzu kühnen Idee rund um den Schwimmdirektor gar ein Körnchen Wahrheit stecken, was ja was ganz Tolles wäre?

Ja, das wär´ schon mehr als nur was. Allein, mir fehlt der Glaube wie bei so vielen anderen (Un)Taten, deretwegen der österreichische Sport ja auf Krücken und mit wenigen Ausnahmen auch immer wieder und immer öfter baden geht. Daran ändern Worthülsen, Etikettenschwindel und die eine oder andere glückliche Olympia-Medaille 2021 nichts. Aber wer begrüßt schon gern die Wahrheit, wenn sie trüb ist?

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