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Hannes Aigelsreiter oder: Wirst du nicht Radio-Boss, dann halt neuer Sportchef beim ORF

Für ORF-Insider war´s ein seit Wochen längst abgekartetes Spiel, das da als Gegengeschäft auf dem Rücken des Sports ausgetragen wurde. Viele Kollegen und Abertausende an Sportfans aber haben sich mehr als nur gewundert, als jetzt vom gleichen ORF-General, der den Sportkanal wegrationalisieren will, ein bisher sportfremder Radio-Chefredakteur hochoffiziell als neuer – nein, nicht als Funk-Boss, der leider schon anderwärts vergeben war – ORF-Sportchef installiert wurde! 

Hannes Aigelsreiter, so heißt das weithin unbekannte Wesen, das sozusagen über Nacht eine der wichtigsten Ämter für den heimischen Sport ausfüllen soll. Ich muss gestehen, dass mir der neueste Quereinsteiger-Sport-Kapazunder auch in Zeiten als freier ORF-Mitarbeiter nie ein Begriff war, ich nie beim Namen ein Gesicht vor Augen hatte, ihm nie bei einer Sportveranstaltung wissentlich begegnet bin.

Ob er überhaupt Sport betreibt, ob er überhaupt ein Sportkonsument war oder ist, das weiß ich nicht. Aber als gelernter Verschwörer ist mir bewusst, dass diese weiße Weste des Unbelasteten vom General Weissmann als vorteilhafte Unbefangenheit ausgeschildert wird. Unverfroren. Unverschämt. Nur verfängliche Chats, da war man inzwischen gewarnt, durfte es natürlich nicht geben. Es musste so scheinen, dass man sich eine lange Qual der Wahl gemacht hatte, ehe weißer Rauch am Küniglberg aufsteigen konnte: Wie die Griechen sagten: Heureka, Hannes der Aigelsreiter!

Ja, das Leben ist halt ein Gegengeschäft, in dem, wie schon die alten Römer wussten, eine Hand die andere wäscht, damit sich alle eben diese in Unschuld waschen können.   Und da ja der neue ORF-Sport-Capo mit Sport an sich wenig zu tun  hatte außer Radio-Dienstreisen ebenso wie Spesenabrechnungen danach zu genehmigen, müsste ich mich sehr irren, wäre er  – im Gegensatz zum gescheiterten Ex-Sky-Mann Trukewitz – kein treuer Gefolgsmann bis Erfüllungsgehilfe seines “Generalissimo”.

Also wenn ich schreibe, was ich denke, weil der Gedanke auch so nahe liegt, dann lässt sich mit einem Mann, dem der Sport nicht am Herzen lag/liegt, doch leichter ein Batzen an Zeit einsparen, der auch ganz schön viel Geld dank weniger Ausgaben durch den Sport bedeutet. Das ist eine Milchmädchenrechnung. Es gibt aber noch andere, die das Salär für den neuen Dienstposten betreffen, der natürlich schon der Bandbreite und Verantwortung wegen viel höher dotiert ist…

Normalerweise müsste eigentlich die Standesvertretung der Sportjournalisten auf die Barrikaden steigen, wie da mit einem der wichtigsten Organe des Sports umgegangen wird. Normalerweise müsste da auch ein Sportminister wie von der Tarantel gestochen aufspringen, um gegen solchen Postenschacher auf medialer Sportebene zu protestieren. Da aber gab´s und gibt´s nur Schweigen im Walde statt eines lauten Gepolter oder Geschreis, was nur einen
Schluss zulässt: 
Entweder wird W. K. nicht informiert oder umgangen – oder er hat heimlich, still und leise zu allem, was da gemauschelt und gedrechselt wird zum Nutzen weniger und zum Schaden des Sports zugestimmt. Schließlich gehört ja auch er in seinen vielen Rollen zu den Quereinsteigern, der von Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport auch ohne viel Wissen und Erfahrung leider mehr als nur ein ernstes Wort mitredet …

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