Fussball

Herr ORF-General i. R.: Wie halten sie es bei Neuanfang mit den Rapid-Ultras?

Sie kann´s einfach nicht lassen, die Partei-Politik mit ihren verlängerten Armen, die sich – frei nach Gerhard Bronner, der damals den alten Ingenieur Finger gemeint hatte – der weitverzweigten Organe, Pardon: Organisationen, Verbände oder Vereine bemächtigen wollen. Kaum hat sich der deklarierte Rathaus-Rote Peschek von Grünweiß verabschiedet, flugs präsentiert die SPÖ statt seiner den roten ORF-Generaldirektor i. R., Alexander Wrabetz, als Rapid-Präsidentschaftskandidaten.

Aber nicht nur ich, sondern auch viele andere, die von der Pfarrwiese über West- bzw. Hanappi-Stadion bis Allianz-Arena die Höhen wie Tiefen der Hütteldorfer verfolgt haben, können sich nicht eines glühenden Rapid-Fans namens Wrabetz erinnern. Etwa deshalb, weil er als oberster Medienboss seine Präferenzen nicht zur Schau tragen wollte oder durfte? Ehrlich gesagt, bei solch einer Ausrede würden sogar die Hühner nicht gackern, sondern lachen! Doch kaum waltet Alexander, der nicht mehr ganz so Große, auch nicht mehr seines lange ausgeübten ORF-Amtes, schon drängt es ihn, die freie Zeit mit der undankbarsten aller Aufgaben zu füllen, im Klartext: Rapid-Präsident zu werden.

Aber wäre er kein Medienprofi, so hätte er als Listenführer einer der zwei Kandidatenlisten nicht gleich posaunt, für einen Neuanfang zu stehen. Das klingt zwar aufs erste Hinhören gut, mir ist aber nicht ganz klar, was immer das heißen soll. Da man in Hütteldorf ja geschäftlich gut gewirtschaftet hat, man also anders als bei Violett budgetär aus dem Schneider ist, kann das ja nur bedeuten, sich von sportlichen Altlasten zu trennen, vom Sportdirektor-Trainer in Personalunion abwärts bis – ja, bis die Gretchenfrage auftaucht, die der Herr General i. R. auch möglicher Investoren und/oder Sponsoren wegen natürlich beantworten muss.

Ja, wie hält es Alexander Wrabetz mit den Ultras, die ganz schön Stimme(n) im Vorstand haben, deretwegen aber manch ein Geldgeber schon dankend gemeint hat: Nur nicht anstreifen, weilst dich dabei nur schmutzig machen kannst. Wenn Wrabetz das salopp hingesagte Wort vom Neuanfang wirklich ernst meint, dann müsste er Tabula rasa erstens nicht nur ankündigen, sondern auch machen, was die Ultras betrifft. Alles andere sind nur Lippenbekenntnisse, die aber einem Nicht-mehr-General, aber Immer-noch-verlängerten Parteiarm alles andere denn fremd sind. Ich bin gespannt, ob mich Wrabetz da vom Gegenteil überzeugt.

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen