Fussball

Heuchelei pur: Just Skandalierer kritisieren, dass das Kuss-Thema den WM-Sieg zudeckt

Entschuldigen Sie, werte Blog-Freunde, dass ich mich heute doch noch einmal mit dem leidigen Kuss beschäftige, der nach dem Triumph der Spanierinnen bei der Fußball-WM noch immer um die Welt geht – ganz nach dem Motto, dass man bestimmte gesellschaftspolitische Dinge eben am Köcheln halten oder immer wieder anheizen soll. Es hat zwar lange gedauert, bis auch wir Österreicher: Innen auf den Triebwagen aufspringen, der sich seit Tagen im Kreis dreht.

Spät, aber doch haben sich aber jetzt unsere Teamchefs zu Wort gemeldet, natürlich Frau Fuhrmann, deren Herz ja nicht nur im Fußball für Frauen schlägt, das betont sie ja ungefragt selbst, und auch Ralf Rangnick, der Herren-Teamchef, der sich über den spanischen Küsser-König echauffierte, der sich standhaft weigert, seinen Rücktritt einzureichen, unterstützt von seiner Mutter, die sich aus  Protest in einer Kirche eingeschlossen und einen  Hungerstreik angetreten hat. Dass es sich beim Herrn Sohn, neuer Gottseibeiuns des Fußballs, um einen Parteigänger der Sozialisten handelt, ging wohl deshalb eher unter, weil die lautesten Kritiker zum Großteil aus diesem Klientel kommen. Passt also nicht rein.

Trotzdem: Wirklich unglaublich, welch weltrekordverdächtige Kettenreaktionen#, wenn nicht Massenhysterie der Kuss eines Fußballpräsidenten auf den Mund einer seiner Weltmeister: Innen auslösen kann, der weit über einen Übergriff fast schon wie eine Vergewaltigung auf offener Bühne inszeniert und dargestellt wird. Apropos Darstellung. Jeder, der sich dafür interessiert, kennt ja den Fotobeweis vom Kuss auf den Mund, aber es gibt auch kein fotografisches Indiz, dass sich Jennifer Hermoso mit aller Kraft dagegen gewehrt und Rubiales angewidert vom Übergriff weggestoßen hätte. Dazu sei auch noch angemerkt, dass erst ihre weltmeisterlichen Kolleginnen dagegen wetterten, ehe sie selbst lauthals nach Konsequenzen rief. Schreiben wir diese Verzögerung dem Schockzustand zu …

Wenn alle Welt auf sden sozialdemokratischen Sohn losgeht, ruft Mama in der Kirche den Hungerstreik aus.

Kuss hin, Übergriff her, was mich persönlich stört, das ist diese unglaubliche Scheinheiligkeit, mit der diese unerquickliche Debatte ziemlich einseitig geführt, um nicht zu sagen: in Wunden gerührt wird. Und wie alle, von unseren Teamchefs bis zur UNO, jawohl: im Kuss vereinte Nationen, auf diesem Triebwagen im D-Zug-Tempo aufspringen, das ist nicht mehr aller Ehren wert, sondern schon der Gipfel an Heuchelei. Dass ausgerechnet jene Personen, die das Kuss-Thema politisch wie medial genüsslich aller Welt aufs Aug drücken, dass also genau jene, die aus einer unbotmäßigen, lästigen Mücke einen mammutähnlichen Elefanten machen, sich dann darüber beschweren, dass durch den fatalen Kuss der sportliche Triumph eines WM-Premieren-Sieges untergeht, ist ein zumindest so großer, wenn nicht größerer Skandal. Das haben die spanischen Weltmeister: Innen so wenig verdient wie die kalte Schulter, die ihnen beim Empfang in Madrid gezeigt wurde. Alles Folge von, überspitzt formuliert, Judasküssen…

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