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Hinter Olympias Rücken – Golfer Straka gelang ein großer Schlag

Bei uns hat sich alles sozusagen hinter dem Rücken der Peking-Spiele abgespielt, in anderen Ländern und Regionen allerdings war´s quasi umgekehrt. Da spielten Gold, Silber, Bronze oder dramatisierte Skandale und „coronisierte“ Dramen nur eine Nebenrolle im Vergleich zu Bällen, Würfen oder Schlägen. Wie in Kalifornien, wo das NBA-Allstar-Game, leider noch ohne Pöltl, ebenso wie das 12-Millionen-Dollar-Golfturnier namens Genesis Invitational in Los Angeles (Palisades) mehr Interesse und Aufmerksamkeit weckten als die Shiffrin-Talfahrten. Womit wir bei unserem Austro-Amerikaner Sepp Straka sind, der nach verpasster Olympiamedaille und der folgenden Heirat längere Zeit mit seiner Form kämpfte, ehe er sie mit dem und im neuen Jahr wieder gefunden und sich in der US-PGA-Tour mit einer Cut-Serie etabliert hat.

Hatte es zum Auftakt eines der höchstdotierten, von Tiger Woods organisierten Turnieres alles andere denn gut für den ehemaligen Fontana-Junior ausgesehen, so bewies der kräftige Longhitter Sepp auf einem der selektivsten Kurse sowohl starke Nerven als auch große Klasse, als er sich Tag für Tag, Runde für Runde in einem Major-ähnlich besetzten Feld (alle 10 der Top 10 der Welt am Abschlag) nach vorn arbeitete. Kaum hatte er den Cut doch noch geschafft, ließ Straka am „Moving Day“ eine 66er-Runde (5 unter Par) folgen, um am Finaltag mit einer 68 noch weitere 18 Plätze gutzumachen – und das Turnier auf dem 15. Platz zu beenden!

Sepp Straka legt sich Ball immer besser zurecht. Und Chilene Niemann lacht mit Tiger um die Wette.

Der ehemalige Schülerkicker als Tormann bei Trumau (mit Bruder Sam als Mittelstürmer) befindet sich inzwischen (wieder) auf Augenhöhe mit Stars vom Kaliber eines mehrfachen Major-Siegers wie Rory McIlroy (10.) oder des Olympic Champs Xander Schauffele (13.), zu denen ihm nur ein, zwei Schläge fehlten. Und Topstars wie Jon Rahm(30.), Nr. 1 der Welt, landeten hinter ihm, andere Granden wie die Major-Gewinner Dustin Johnson, Bruce Koepka oder Bunba Warson verfehlten den Cut. Inzwischen hat sich Straka mit einem Preisgeld von 456 Tausend Dollar und etwas mehr um 32 Plätze an die Schwelle der Top 100 im FedEx-Cup-Ranking katapultiert. Damit hat er auch einen fixen Startplatz bei der Honda-Classic, für die der halbe Wiener und halbe Georgia-Ami jetzt von Kalifornien nach Florida wechselt. Die alte Zielsetzung ist auch die neue von Sepp, obschon die Konkurrenz immer größer und dichter wird. „Erst war´s das Ticket für die Tour, die ich schon mehrmals verteidigt hab´- jetzt möchte´ ich auch ein Turnier gewinnen!“ würd’s ihm in Florida glücken, wäre er auch fürs Masters qualifiziert. Sepp, segr selbstbewusst: „schwer, aber nicht ausgeschlossen!“

Am besten, wenn er  sich den Sieger der Genesis-Invitational zum Vorbild nimmt, den kaum 24jährigen Chilenen Niemann, der jahrelang die Nummer 1 der Amateurwelt war, ehe er vor drei Jahren als Jungprofi einmal triumphierte (Greensbier). Jetzt hat er den Pokal aus den Händen von Tiger Woods bekommen, was für ihn als besten chilenischen Golfprofi, den es je gab, wie Weinachten und Ostern in einem war. Sentimental, obschon das Pragmatische, sprich: Preisgeld, nicht zu verachten war. Niemann, der vom ersten bis zum letzten Tag geführt hatte, kassierte schlichte 2,16 Millionen Dollar. Dagegen nehmen sich die knapp 200.000 für Straka geradezu bescheiden aus.

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