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Hirscher oder: Wie man selbstinszeniertes Theater nicht mehr will

Es gibt Dinge, von denen man meint, es könnte sie nicht geben. Oder aber Aussagen einer Person, die dem widersprechen, was eben diese Person mit Helfershelfern oder gar Masterminds inszeniert hat. Auch auf die Gefahr hin, mir wieder Feinde zu machen, so kann ich nur lachen über das Zitat des Comeback-Hirscher,  besser gesagt seines medial geäußerten Wunsches, der da zu meiner und vielleicht sogar allgemeinen Verwunderung lautet: „Nicht noch einmal so ein Theater!“ Wer´s glaubt, wird zum scheinheiligen Seligen.

Wie bitte, rasender Neo-Holländer aus dem Salzburger Annaberg? Wer, butte vielmals, hat über  zwei Jahre, viele Monate, lange Wochen und den Final Countdown hinweg immer wieder durch widersprüchliche Meldungen, verborgene Testzeiten und sonstige Ankündigungen das Interesse und die im wahrsten Sinn des Wortes zwangsläufige Neu-Gier der Medien – in welcher Form immer – vor allem in den Kernzonen des alpinen Skilaufs geweckt? Hirscher himself mit seinem bulligen Team, der Dosen-Energy und dem ehemaligen ÖSV-Sport-, Material- und Alpinchef Toni Giger als einen der Masterminds, wer sonst eigentlich?

Und wessen Erinnerungsvermögen weiter zurückreicht, so hat der damals noch dementierte Anlauf zum Hirscher-Comeback als Rennläufer und nicht Unternehmer in der Skibranche schon vor zwei Jahren begonnen, als er sich unter lauter medialer Begleitmusik eine Woche lang darauf vorbereitete, als Vorläufer über jene berühmt-berüchtigte Streif-Abfahrt zu wagen, der er in der Blüte seiner mit lauter Kugeln gefüllten Rennjahre den Rücken gedreht hatte.

Die lange dementierte Rückkehr und die damit verbundenen ständigen Fragen ob oder doch nicht, hielten die Medien samt der ungebremsten Berichterstattung über Hirschers adaptierten oder eher augmentierten  Ski auf Trab – ganz im  Sinne des neuen Generalsponsors, während der alte spendable Giebelkreuz-Geldgeber kurz und bündig ad acta gelegt und sich mit dem Herminator-Vorgänger als Alleinunterhalter zufrieden geben musste.

Nicht noch einmal so ein Theater? Ich fürchte im Gegensatz (oder doch Sinne) des Rekord-Weltcupsiegers und einem der besten Skirennläufer der Geschichte, dass sich das Spielchen wiederholt, dann nach Gletscher-RTL kommt ja der Gurgl-Slalom und damit in einem anderen Bewerb die Neuauflage der Geschichte, erweitert um die neue Frage, die da lautet: Was waren Platz 23, ein paar Weltcuppunkte und dazu die drittbeste Zeit m zweiten Lauf, auch begünstigt durch frühe Nummer und bessere Sicht, wirklich wert?

Kurzum, statt Nicht-mehr-so-ein-Theater folgt höchstens der nächste zweite Akt und noch lange kein Ende des Hirscher-Dramas, das auf der Rückkehr-Schiene irgendwie die Firmen der unendlichen Abschiedspartys von unser aller Dominic (Thiem). So schließen sich Kreise von Ski- und Tenniszirkus.

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