Entschuldigen Sie, werte Blog-Leser, dass ich mich heute ein bisschen beim Fenster hinauslehne – aus gegebenem Anlass, was mir, wie ich meine Pappenheimer kenne, natürlich harsche Kritik eintragen wird, wobei Frauenfeindlichkeit ganz sicher ganz vorn sein wird. Einerlei, es liegt mir am Herzen und auf der Zunge gerade in Zeiten wie diesen, in denen einseitige Trommeln gerührt, manch Wahrheiten unter den Tisch gekehrt und Tatsachen verdreht oder auf den Kopf gestellt werden, dazu meinen ganz persönlichen Senf zu geben.
Den Anlass dazu hat Wimbledon mit dem Damen-Einzel-Finale geliefert, in dem es eine doppelte Premiere gab. Zum einen triumphierte die bereits fünffache polnische Grand-Slam-Siegerin, die zuletzt außer Topform gewesen und von 1 auf 7 im Raking abgestürzt war, nicht nur erstmals im Rasenklassiker – sie schrieb mit dem 6:0, 6:0 gegen die völlig überforderte Finalgegnerin Anisimowa (USA) auch Wimbledon-Geschichte. Nie zuvor hatte es in einem Damen-Endspiel im Rasenmekka ein Double-Bagel gegeben, wie es im Tennis-Jargon heißt. Und meines Wissens nach hat davor nur Steffi Graf im French-Open-Finale gegen die Russin Zvereva anno 1988 eine Doppel-Null geschafft – auf Sand und im Vergleich zu iatek (57 Minuten) in noch viel kürzerer Zeit.
All das sind Fakten wie der Überraschungssieg von Anisimowa gegen die schlagkräftige Sabalenka, wobei man sich im nachhinein fragt, wie das möglich war. Fakt ist aber auch, ohne Anisimowa zu nahe treten zu wollen, dass die russische Amerikanin alles andere denn das Erscheinungsbild einer Fitness-Queen abgibt. Im Gegensatz zu der von Kopf bis Fuß durchtrainierten Polin, die so nebenbei vor ein paar Monaten wegen eines Dopingvergehens für lächerliche vier Wochen suspendiert worden war und nicht vier Jahre wie Simona Halep, die nach Reduktion der Sperre auf 18 Monate nie wieder wurde, was sie gewesen war. Und Racket wie Karriere an den berühmten Nagel hängte. Daran sei der Ordnung halber erinnert, wenn TV-Expertinnen ob der neuen oder wiedergefundenen Swiatek-Power wieder ins Schwärmen kommen, was sie alle drauf und drin hat …
6:0, 6:0 unter einer Stunde in einem Damenfinale, das hat für die Kurzarbeit zum Ärger denn Gaudium des zahlenden Publikums der polnischen Siegerin umgerechnet ein Preisgeld von 3,462 Millionen Euro gebracht, dem sportlichen Häuflein Elend Anisimowa immer noch mehr als 1,6 Millionen, in Dollar etwa zwei Mille als Trostpreis. Das wäre durchaus ok, würden die Damen – was einst beim Masters der Fall war – nicht Best-of-Three spielen, sondern wie die Herren mitunter bis zur Erschöpfung von der ersten bis zur letzten Runde Best-of-Five – und zwar zum gleichen Preis und kein Pfund Sterling mehr als heute die Frauen. Ganz so, wie es sich in Zeiten des überbordenden Genderwahns und Gleichheitsprinzips selbstredend von mit dem Sport eher nur peripher verbundenen Pressure-Groups gefordert und durchgepeitscht wird, weil ansonsten die Peitsche… Na, lassen wir diese Spielchen und freuen uns auf die morgige Neuauflage des Paris-Enspiels zwischen dem zweimaligen Titelverteidiger Alcaraz und der Nummer 1, Jannik Sinner. Wenn ich mich ans French Open-Drama 2025 in ROLAND Garros erinnere, so kann ich ein Dreifach-Bagel ausschließen.
PS: Zur gleichen Zeit wird mir medial ein Transfer-Weltrekird im durchaus aktuell gehalten Frauenfußball hinterbracht, also dort, wo Nachfrage dasAbfebot regelt. Und dabei habe ich erfahren, dass Arsenal London beim.Kauf einer mir noch unbekannten 20jährjgen Kanadierin (mit Emirates-Geld?).erstmals die Pfund-Million geknackt hat, die bisher höchste Transfer-Summe. Yöeverkusen schlug für Wirtz ca 150 Mille raus. Kommentar überflüssig.

