Leichtathletik

Höhenflieger Duplantis vereint in sich Olympia-Prinzip: Schneller, höher, stärler

Wann und wo sind die Grenzen des menschlichen Leistgungsvermögens? Befinden wir uns gemessen an der Eroberung des Universums zumindest in einigen Disziplinen sportlich immer  noch in einer empryonalen Phase? Wie ehedem ein gewisser Sergej Bubka, so hat sich jetzt der amerikanische Schwede Armand „Mondo“ Duplantis die Salamataktik angeeignet, als Solopagat seiner eigenen Dimension den Weltrekord im Stabhochsprung scheibchenweise gegen gutes oder gar, wer weiß, horrendes (Start-) Entgelt in die Höhe zu schrauben.

Und seit der nicht zu Unrecht als „Mondo“ bezeichnete, erst 26jährige Armand Duplantis gestern in Stockholm, also Mamas Heimat, beim Diamond-League-Meeting den Weltrekord wieder um einen prämienreichen Zentimeter auf 6,28 Meter verbessert und die 6,30m zum nächsten Minimalziel erklärt hat, wirft das wieder die Frage auf: Wo, bitte vielmals, sind die Grenzen nicht nur dieses Himmelstürmers, Überfliegers, Doppel-Olympisiegers, Doppelweltmeisters, Triple-Europameisters, Seriensiegers und Serienweltrekordlers, der sich seit Jahren nur selbst schlagen kann, sofern er einen schlechten Tag hat?

Es war immer so und swird so beiben, dass alle Jubeljahre in welchem Sport immer Ausnahmekönner kommen, die ihrer Disziplin sowohl den Stempel aufdrücken als eben diese auch auf ein neues Level heben. Jesse Owens war in Pionierzeiten so einer, danach kamen Armin Hary und Wilma Rudolph, ein Bob Beamon, ein Carl Lewis, den Usain Bolt in seiner unverwechselbaren Art locker überholte, und im Stabhochsprung eben ein Serhej Bubka, der mit seinen 6,16m die Latte schon sehr hoch gelegt hatte. Jetzt sind wir mit Mondo schon 12 Zentimeter drüber – und das Ende für dieses Phänomen noch nicht abzusehen …

Gretchenfrage: Was macht Armand so gut, dass e so viel besser ist und höher springt als der Rest des auch nicht faulen oder untalentierten Gegnerfeldes? Lachen Sie nicht, wenn ich jetzt auch nach Konsum einer Duplantis-Doku zwei Sprichwörter zitiere. Erstens fällt der Apfel nicht sehr weit vom Stamm, weil Vater Greg, der US-Amerikaner, selbst schon ein Klassemann war, der 5,85m übersprang, zu seiner Zeit höchstes Niveau. Und von Mamas Genen hat er die Vielseitigkeit mit Schnellkraft, Ausdauer und motorisch-artistischer Begabung, weil die schwedische Helena eine passable Siebenkämpferin gewesen ist. Zweitens: Früh übt sich, was ein Meister werden will, weil Mondo schon als Dreijähriger aus dem Stand aufs Sofa hüpfte, der Höhendrang offenbar angeboren war.

Mit 16 wurde er U20-Vizeweltmeister, seit seinem ersten Sprung über 6,00m und dann auf 6,o05m gesteigerter Euroameister 2018 in Berlin fängt das Staberlleben für Duplantis erst dort an, wo es für fast alle aufhört. Das ist immer noch so, obschon insgesamt zwei Dutzend Athleten seit Bubkas Jungfernsprung im Lauf von vier Jahrzehnten die magische Grenze überwunden haben, die meisten aber sind Eintagsfliegen geblieben, während sich Mondo von einem Zentimeter zum nächsten Weltrekord-Zentimeter hantelt. Und jetzt die nächste magische Zahl im Visier hat, die er wie beim Olympiagold bei der Tokio-WM im September als Rekord-Wiederholungstäter in die Tat umsetzen will. Je größer das Forum, je mehr Zuschauer iM Fernsehen und sonstigen Kan älen, umso besser und schäner für den knapp 27-jährigen, der ideale körperliche Voraussetzungen mitbringt, um als toller Sprinter, kraftvoller Höhenflieger und akrobatischer Turner mit sich und seinen Rekorden nur etwas ungekehrt das olympische Prinzip vereint: Schneller, stärker, höher. das neue Synonym dafür heißt Armand Mondo Duplantis. 

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen