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Paprika und auch Südafrika im jungen, neuen Skiblut

Bevor es in Nordamerika nach zweijähriger Corona-Pause wieder richtig losgeht mit dem Ski-Weltcup, möchte ich einen Seitensprung zu weniger beachteten Nebenfronten machen. Also zu FIS-Rennen oder Europacup, wo mehr oder weniger große, mehr oder weniger ehrgeizige, mehr oder weniger geförderte Talente aus dem In-, aber auch aus oft flachem Ausland nach FIS-Punkten jagen. Dabei findet man sowohl interessante Namen als auch bemerkenswerte Ergebnisse und Entwicklungen, die auch den Vorstellungen des neuen FIS-Präsidenten und Head-CEO i. R., Johan Eliasch, nahekommen. Was einst die Kostelic-Geschwister vorgelebt und vorgezeigt haben, das hat sich mit einer Alice Robinson, dem angriffslustigen Kiwi aus Neuseeland, fortgesetzt.

Ungarn findet man nicht nur als Hobbyläufer, Zita Toth und Balint Ury haben Rennlaufblut.

Sie hat schon im Weltcup mit der Devise: siegen oder fliegen triumphiert. Und wie die Dinge liegen und manch Resultate an Nebenfronten zeigen, dürfte sie keine Ausnahme von der Regel bleiben. Mit Alexa Eliff hat zuletzt am Pass Thurn gegen den Talente-Schuppen aus Österreich und Deutschland eine Engländerin gewonnen – und anderntags dann eine Ungarin aus Budapest, genauer gesagt: Von FC Vasas, einst eine Fußballmacht! Die 19jährige junge Dame heißt Zita Toth, ging bis vor zwei Jahren in Saalfelden ins Sport-Gymnasium und durch die Schild-Rennlaufschule, ehe sie zum ehemaligen Weltklasse-Kombinierer Dietmar „Didi“ Thöni wechselte. Wie gesagt, ihr Angriffsgeist wurde nach 19 Ausfällen früher inzwischen mit drei Top 10-Plätzen (1, 2, 10, 1 Ausfall) belohnt.)

Victoria Olivier (l) und Max Greber gehören zu Vorarlberger Hoffnungen mit unterschiedlichem Background.

Unter „Didis“ Ägide als Trainer hat sich auch ein anderer Magyaren-Teenager schon ganz schön gemausert: Balint Ury, ein echtes Christkind, geboren am 24. Dezember 2003. Da man sich bei Junioren-Weltmeisterschaften ja nur um die oberste Stufe kümmert, ist´s nicht nur mir entgangen, dass der hochveranlagte Ury heuer in der U18-Klasse einmal Gold und einmal Silber gewann, die größten ungarischen Skierfolge nach Platz 7 der Beute-Ungarin aus Siebenbürgen, Edit Miklos, bei Olympia 2014 in Sotschi und Platz 5 beim Weltcup in Crans-Montana. Paprika, Paprika!

Warten wir ab, ob beiden der wichtigste, aber auch schwerste Sprung vom Starlet zum Star gelingt. Bei eben diesem ist ja der hoch gehandelte Salzburg-Belgier aus Zell am See, Sam Maes, 23, befreundet mit dem Tiroler Slalom-Sternchen Bernadette Lorenz, durch einen Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt worden. Dafür ist sein Landsmann Armand Marchant, der durch OP-Serien drei Winter verloren hat, offenbar wieder in Fahrt. Immerhin stand er beim Parallelrennen in Zürs unter den Top 16: Chapeau!

Abgesehen von den Wachter-Salzgeber Töchtern Amanda (Junioren-Olympia-Gold) und Angelina, der Marlies-Schild-Trainer-Tochter Viktoria Bürgler (Ex-Damen- und Neo-Nachwuchschef Kriechbaum: „Wir bauen sie im Riesenslalom auf!“) und Ex-Nachwuchs-Boss bzw. Neo-Service-Chef Greber-Sohn Jakob gibt´s noch eine andere Victoria und einen anderen Greber, die es wert sind, näher beleuchtet zu werden.

Alexa Eliff von der Insel ist im Slalomnachwuchs schon top – Belgo-Salzburger Sam Maes hat Comeback geschafft.

Fangen wir diesmal beim Burschen an, der von seinem Namensvetter als damaligen Chef aus dem ÖSV-Kader entfernt wurde. Wie reagierte Max Greber, 20, darauf? Er verließ seine und die alte Innauer-Heimat Bezau, um mit seinem Vorarlberger Vater, Skilehrer in Engelberg in der Schweiz, auf eigene Kosten und Faust mit jenen Eidgenossen zu trainieren, denen er jetzt mit dem Sieg im FIS-Riesenslalom in Zinal die Show stahl – und so auch die Frage aufwarf, warum er erst unter erschwerten Bedingungen jenes Talent auszuspielen scheint, das daheim in Vorarlberg und beim ÖSV zu verkümmern drohte?

Stichwort Vorarlberg, woher aktuell die größten heimischen Talente kommen. Wie die Victoria mit C, die 17jährige Victoria Olivier, hinter deren Namen sich ein Herr Papa aus Südafrika versteckt, jawohl Südafrika, bekannt für Wein, Golf, Surfen und Safari, aber nicht fürs Skifahren. Mister Olivier allerdings lernte einst in Aspen eine gewisse Simone Matt aus dem Ländle kennen und so lieben, dass er sie ehelichte und nach Au in Vorarlberg zog. Jetzt bin ich schon gespannt, wie sich das in ihrem Jahrgang beste österreichische Skifräulein entwickelt und ob sie auch die Erfolge erringt, die man von ihr im ÖSV erwartet. Noch steht das Ski-Kap der guten Hoffnung ja im Bregenzer Wald…     

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