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Je lauter es in der Bullenburg kracht, umso leiser tritt der Mateschitz-Sohn auf

Wenn nur halbwegs stimmt, was geschrieben, gemunkelt und ganz bewusst aus ganz bestimmten Motiven in die Welt gesetzt wird, dann geht es in der Bullenburg drunter und drüber. Mehr noch, es kracht schon im Gebälk, weil da wie dort offensichtlich wichtige Stützen abmontiert werden sollen. Worüber zu Lebzeiten des Didi Mateschitz kein Wort verloren worden war, ganz so, als würd´s die Mehrheitsbesitzer gar nicht geben, das hat sich inzwischen geradezu dramatisch ins Gegenteil verkehrt.

Mitten im Siegeslauf und Erfolgs-Rausch der Formel-1-Bullen, wenn nicht der ganzen, ziemlich breit gestreuten Herde, krochen die 51-Prozent-Thailänder sozusagen aus dem Verborgenen, um mit ihren britischen Verbündeten die Muskeln im Machtkampf mit der Austria- und Holland-Connection spielen zu lassen. Welche Rolle dabei die ehemalige rechte oder linke Frauen-Hand des angeblich allzu „horny“ Horner gespielt hat, wie sie heißt, wer sie ist und welch unpassendes Verhalten sie ihm wirklich vorwirft, das ist meines Wissens nach bisher unter der Tischdecke geblieben.

Wie andererseits der vom Thai-Chef gestützte RedBull-Teamchef immer noch in seinem Amt (ohne Würde?) als Capo des just zuletzt ausgebremsten Rennstalls mit dem vermeintlich unschlagbaren Tripleweltmeister Max Verstappen.Und damit sind wir beim klassischen Zitat angekommen, das da heißt: Wenn zwei streiten, dann freut sich der Dritte. Kurzum, der Bruderzwist in der Energydrink-Bullenburg ist ein Himmelsgeschenk für die Formel-1-Gegner aus der Automobilbranche, die trotz größter Investitionen und Ambitionen mit wenigen Ausnahmen seit drei Jahren nur das Hinterteil der beflügelten PS-Stiere gesehen haben.

Jetzt allerdings haben sie Lunte gerochen, jetzt bietet sich die Chance, auch mit skandalisierenden Medienberichten weiter Öl ins Feuer zu gießen, um das Bullen-Reich endlich zu spalten getreu dem alten Römerspruch: Divide et impera, zu Deutsch: Teile und herrsche! Ist das nicht herrlich, welch verbaler Schlagabtäusche mit Verbalinjurien es da gibt: Thai-Boss gegen Mitzlaff, Marko kontra Horner, Verstappen-Papa gegen Briten, Wolff bietet Max einen Toto-Zwölfer, wenn er vom Oberbullen zum Sternsinger wird, auch der kleine Schumacher gibt neben anderen seinen Senf dazu. Kurzum, da lacht das Konkurrenz-Herz im Leibe, hipp-hipp-hurra, wir sind bald wieder da!

Es ist in der Tat so etwas wie eine Commedia del Arte wie in einem Komödienstadel, der aber eher ein Trauerspiel zeigt, in dem Superreiche tief ins unterste Ladl greifen, alles genüsslich breitgetreten von TV und Printmedien. Wo aber bleibt die Stimme des Mateschitz-Sohnes Mark, der ja 49 Prozent des väterlichen Imperiums geerbt hat? Unvorstellbar, dass sich so etwas zu Lebzeiten des Dietrich Mateschitz jemals angespielt haben könnte. Ich bin mir sicher, dass er aberwitzigen Plappermäulen eben diese gestopft hätte, bevor ein falsches Wort das nächste jagt.

Wie eingangs gesagt, so kracht es in der Bullenburg von der Salzach bis Fuschl und Leipzig im Gebälk. Und wer weiß, ob es da nicht von der Formel 1 ausgehend zu einem Domino-Effekt kommt, der auch andere Bereiche, womöglich sogar den Fußball, nicht gerade ein Steckenpferd der Thailänder, mitreißt. Wäre allzu schön, würde Sohnemann Mark M. in diesem immer dreckigeren Schauspiel der Irrungen und Wirrungen ein Machtwort sprechen, bevor der Teufel nicht nur an die Wand gemalt wird…      

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