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Josef Pröll: Invisible Man als alles andere denn unabhängiger ÖFB-Boss

Weißer Rauch, schwarzer Präsident! Wie aus dem Nichts wurde der frühere Vizekanzler, Landwirtschafts-, Finanzminister und ÖVP-General Josef Pröll, Neffe des populären NÖ-Langzeitkaisers Erwin Pröll, am Mittwoch als neuer ÖFB-Chef vom Wahlausschuss aus dem Hut gezaubert – angeblich ohne Gegenstimme, obwohl der Ausschussvorsitzende betonte, dass er kraft seines Amtes keine detaillierten Angaben zum Wahlergebnis machen dürfe. Nur so viel wurde verraten, dass nicht Pröll selbst sich angeboten habe, sondern von einem der Landesfürsten ins Vier-Kandidaten-Spiel gebracht worden wäre und der Ex-Politiker und angelernte Unternehmer-Manager dann zugesagt habe, sich in dieser schwierigen Phase als „Unabhängiger“ zur Verfügung zu stellen.

Unabhängiger? Dass ich nicht lache! Jetzt, da die ÖVP in der Zuckerl-Regierung das Sagen hat, haben sie im Volkssport Nummer 1 einen  verlängerten Arm zum Boss gemacht, der am 18. Mai wohl offiziell in der Hauptversammlung gewählt wird, wenn nichts dazwischenkommt. Und vom wegen unabhängiger Unternehmer bei der Leipnik Lundenburger (LLI) sei gesagt und nicht vornehm verschwiegen wie von ÖFB-Seiten, dass es sich dabei, welch Überraschung, um eine Tochterfirma von Raiffeisen handelt, dem Hauptsponsor des Fußballbundes.

Und wer keine Gedächtnislücken hat, der wird sich ganz sicher daran erinnern, dass die Bank vor kurzem einen Fußballpräsidenten, den sie nach einer Pseudo-Reform künftig Aufsichtsratsvorsitzenden nennen, von außen und nicht aus dem inneren Kreis gefordert und dabei interessanter Weise den Vorstand der Uniqa-Versicherung genannt haben, die wieder zum Giebelkreuz-Konzern gehört. Und interessant, dass er und sein Immobilien-Vienna-Freund längst abgesagt hatten, um den bis gestern ziemlich Invisible Football-Man als Ideallösung zu servieren.

Mittlerweile wird auch aufgetischt, wie eng der aus gesundheitlichen Gründen aus der Innenpolitik verschwundene Josef Pröll mit dem Fußball, sprich: als Niederösterreicher mit den Violetten vom roten Verteilerkreis in Favoriten von 2012 bis 2o21 sogar als Austria-Vize verbunden gewesen wäre. In diesem Zusammenhang sei so nebenbei daran erinnert, dass dem Traditionsklub Austria Wien in erster Instanz die die Lizenz für die Fußball-Bundesliga-Saison 2021/22 aufgrund finanzieller und rechtlicher Probleme verweigert worden war. Danach war der zumindest politisch immer noch bestens vernetzte Pröll weg vom Austria-Fenster ..,

Auch wenn seine offensichtlich im Vorfeld abgekartete, aber als Überraschungs-Osterei verkaufte Wahl mit (medialen) Erfüllungsgehilfen noch so rosarot hingestellt wird  – sie ist ganz sicher das falsche Signal, weil es unter Vorspiegelung teils falscher Tatsachen verschweigt, dass es natürlich eine (Partei) politische Entscheidung war wie so viele andere in diesem Lande. Alles andere ist nichts anderes als der plumpe Versuch, uns für dumm zu verkaufen. Und dabei ist die einzige „Partei“, die unter der politischen Fuchtel und dem Postenschacher für Quereinsteiger, der früher oder später daran leidtragende (Spitzen) Sport. Bin schon gespannt, ob der einst gesundheitlich schwer angeschlagene Pröll so fit und gesund geworden ist, dass er mich und uns als Wunderwuzzi Mr. X eines Besseren belehrt …

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