Zweimal Gold, sechsmal Silber, fünfmal Bronze nach einer knappen Woche, das ist die stolze rotweißrote Bilanz des rotweißroten Nachwuchsteams bei den Olympischen Jugend-Winterspielen im koreanischen Gangwon, also größtenteils dort, wo 2018 die Medaillenkämpfe der Großen stattgefunden hatten. Und mit der alpinen Allround-Technikerin Maja Waroschitz, 17, und Snowboard-Slopestylerin Hanna Karrer, 15, sind mittlerweile auch schon zwei Teenager in die Spuren von Hirscher, Mayer und Anna Gasser geglitten, den beiden Letztgenannten, die auch 2022 nochmals triumphierten. Zwar noch sieglos, aber doch erfolgreich sammeln auch die Kunstbahnrodler wieder Edelmetall, das unseren Medaillenspiegel ganz schön funkeln lässt.
Trotz Siegen aber ist vor allem auf dem gerade für Österreich als Touristenparadies so wichtigen alpinen Rennsport nicht alles Gold, was glänzt, eher reflektieren die Resultate in ähnlicher Form, was sich abseits von wenigen Ausnahmeläufer(innen) auch auf der Welt- und mitunter Europacupbühne abspielt. Zwar hat´s bei den Burschen in der Kerndisziplin Riesenslalom zu einer Bronzenen durch den 17jährigen Florian aus der Neumayer-Sportlerdynastie in Radstadt gereicht, bei den Mädchen allerdings kam keine aus dem Start-Trio ins Ziel und Klassement.
Und während die Hecher- und Gruber-Epigonin Waroschitz wenigstens in der Einzel-Kombi (2026 bei den Mailand-Winterspielen nur Teambewerb) als schon bekanntes Talent triumphierte, gab´s beim Sieg des Briten Zak Carrick-Smith für Österreich nur einen mickrigen 8. Platz durch Asaja, den jüngeren Sturm-Bruder. Den heimischen Zukunftshoffnungen mangelt es offenbar an der technischen Ausbildung, ganz zu schweigen von Perfektion. Darum kommt man auch im Skiverband nicht herum, so schön auch der von anderen Ski- und Wintersportlern aufgemotzte Medaillenspiegel auf den ersten Blich ausschaut.
Wenn ich mir die Skisiegerlisten der erst seit 2012 (Innsbruck) eingeführten Jugendspiele anschaue, dann gab´s zwar mit Amanda Salzgeber eine jugendlich vergoldete Tochter der echten Olympiasiegerin Anita Wachter, aus der aber auch Verletzungen wegen noch nicht wurde, was man vor einigen Jahren erwarten hätte dürfen. Und mit dem derzeit rekonvaleszenten Marco Schwarz, wenn ich mich recht entsinne, nur einen Jugend-Olympioniken, der auch bei den Großen ein ganz Großer wurde mit dem einzigen Makel, dass er zwar WM-Gold gewann, aber bei Olympia immer von Verletzungs-Folgen gebremst wurde.
Schwarz gehört also zu den wenigen Ausnahmen, die den Vorschuss auf Topresultate einlösten, wohl auch deshalb, weil er über einen ausgeprägten Ehrgeiz, Erfolgshunger und Siegesdurst verfügt. Andere Talente aber, die als Jugendliche in den Olymp geholt wurden, allzu schnell an Saturiertheit scheiterten. Und schlussendlich im Niemandsland endeten.