Fussball

Katzers sentimentale Heimkehr zu Rapid oder: Außer viel Potenzial weiß man so Genaues nicht

Ich muss gestehen, dass ich nicht bei der Präsentation von Markus Katzer als neuer Rapid-Geschäftsführer Sport (welch ein hochtrabender und doch nichtssagender Titel) gewesen bin. Aber ich habe dann nachgelesen, was dort alles gesagt oder besser: verzapft worden ist. Herz mit Schmelz, womit der allzu lange Schmerz ausgetrieben werden soll. Die Aufgabe bei der Vienna, so der umbenannte Sportdirektor, wäre zwar ganz schön gewesen, aber die Chance zur Rückkehr zur alten Liebe namens Rapid, das wäre eine solch einmalige Chance gewesen und auch eine neue Herausforderung, die er beim Schopf gepackt habe bzw. in Angriff nehmen werde Schließlich wäre er ja auch beim letzten Titel, den der Rekordmeister gewonnen hatte, noch als (Abwehr)-Spieler mit an Bord gewesen. Um sich selbst ein bisschen Eigenlob zu verpassen, so ließ Katzer auch wissen, „dass ich immer sehr ehrgeizig gewesen bin und eine hohe Arbeitsmoral gehabt habe!“

Andersrum formuliert hätte es auch keine bessere Wahl geben können, schon deshalb, weil für ihn alles bekannt sei bis zu den Gesichtern, denen er schon am ersten Tag begegnete – darunter jenen beiden, mit denen er das Führungstriumvirat im Alltagsgeschäft bilde, also mit Steffen Hofmann, der für Nachwuchs und Frauen zuständig sei, und mit Zoran Barisic, seinem Vorgänger als Sportchef und Feldhofer-Nachfolger als Cheftrainer, mit dem ehebaldigst ein Vertrag geschlossen werden müsse. Und was das Scouting betrifft, von dem meine Wenigkeit weiß, wie es dazu kam, dass darauf mehr Aufmerksamkeit als vordem gelegt werden soll, so legte sich Katzer weder in Zahlen noch Personen oder gar Namen fest. Außer dass er erklärte, man werde so viele Scouts einsetzen, die nötig wären, damit Rapid wieder die richtigen Talente finden könne, die es brauche.

Alles noch umrahmt vom schönen Satz, dass sich Katzer jetzt erst einmal ein Bild von den Spielern machen müssen, aus denen er eine schlagkräftige Mannschaft formen möchte. Eine Einheit am Felde und eine derartige Geschlossenheit im Triumvirat, „dass kein Blatt Papier dazwischen passt!“ Ja, das hört sich gut an, das klingt gut. Wie gesagt: Herz mit Schmelz. Wozu auch der Satz passte, den alle grünweißen Fans am liebsten hören, weil er wie Honig ist, der runterrinnt. „Rapid hat ein unheimliches Potenzial. Und ich werde alles dazu tun, um es auszuschöpfen!“ Nach der blaugelben Lehr- und Aufstiegszeit hat Markus Katzer jetzt im wahrsten Sinn des Wortes grünes Licht bekommen. Jetzt muss er nur noch jenes geflügelte Wort in die Tat umsetzen, das als Stehsatz im Sportjargon heißt: Gas geben. Auch eine der vielen nichtssagenden Platituden. Nichts Genaues wei0 man nicht. In Wahrheit bin ich jetzt so klug als wie zuvor …

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