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Kitzbühel-Klassiker, Glanz, Glamour und Winterglück der Renntüchtigen

Wenn Kitzbühel ruft und der Hahnenkamm schwillt, dann gibt sich fast schon folgsam auch der Winter ein Stelldichein. Ehe am Dienstag der Countdown für zwei Streif-Abfahrtsklassikern und dem Slalom-Thriller mit dem ersten Trainingslauf beginnt, ehe tageweise die mehr oder weniger prominente Society bis Snobiety eintrifft, präsentierte sich die Gamsstadt im schneeweißen, fast schon märchenhaft-kitschigen Winterkleid, als wollte sie den PR-Ruf bestätigen, nicht nur das berühmteste aller Weltcup-Rennen zu beherbergen, sondern auch weltbestes Skigebiet zu sein.

Kurzum, der Wettergott hat, um auch den Klimaklebern einen Strich durch die Protestrechnung zu machen, die Hand über die mittlerweile bald 753 Jahr alte ehemalige Bergstadt gehalten, aus der ganz ohne Kupfer und Co das Monte Carlo der Alpen geworden ist, das für die Hahnenkammwoche bärige Gemütlichkeit gegen Glanz und Glamour tauscht.

Da darf dann auch der sonst nicht mehr so gerne gesehene Sohn der Stadt und des letzten Olympiasiegers aus den Wunderteamjahren, der Schlagerbarde Hansi Hinterseer, im gleichnamigen TV-Sender am heutigen Montagabend die Zuseher mit lautem Servus begrüßen – zum 50-Jahr-Jubiläum seines Slalomsieges, dem letzten Triumph eines echten Kitzbühelers. Auf der Seidl-Alm, wo er aufgewachsen ist, plaudert er auch aus seinem Nähkästchen, wo sonst eigentlich…?

Aber lassen wir das, um uns dem oder besser den Rennen eines Winters zuzuwenden, in dem ohne Medaillenrennen der Kitzbühel-Weltcup im wahrsten Sinn des Wortes sowohl Streif-Licht als auch Highlight der Saison ist. Einer, die mit Schwarz, Pinturault und Kilde schon drei Promi-Opfer gefordert hat, sportliche Opfer, um genau zu sein. Wie viele der siegestrunkenen oder frustgeplagten Fans nach der Abfahrts-Stippvisite auf der Strecke bleiben, lässt sich vorab schwer einschätzen oder gar sagen. Tatsache aber ist, dass es die Stadtgemeinde schafft, ein Kehrt ein binnen weniger Stunden mit allem Mist, den es hinterlässt, auszukehren…

Ja, darin sind die Kitzbüheler ebensolche Spezialisten wie nach einigen medialen Prügelstrafen in den frühen 90er-Jahren bei der fantastischen Pistenpräparierung auf Streif und Ganslernhang, für die der legendäre Ski-Club mit Boss Huber, Rennleiter Mittermayer-Weinhandl und Streckenchef Hauser zuständig sind – samt Hunderten an Helfern! Glück der Tüchtigen, dass es heuer just zu den kontraproduktiven Klimaprotest-Zeiten früher als zuletzt mehrmals so viel geschneit hat, dass trotz späterer Wärmeperioden die Grundlage so kompakt und gut war, dass schon Anfang Dezember die Basis für eine perfekte Piste gelegt werden konnte.

Und dass es zum Neujahr wieder den Winter hereingeschneit hat, und dass auch zu Beginn der Rennwoche der Schnee wieder leise rieselte, das sind zusätzliche Geschenke des Himmels, der die Hand über Gamsstadt und den Hahnenkamm hält. Heute noch mit einer Nebeldecke bis zum Oberhausberg, ganz so, als sollte sich der Vorhang erst dann heben, wenn die Rennläufer in den Startlöchern scharren. Bühne frei für das weltweit größte und wichtigsten Skispektakel, das sogar von Übersee bis Fernost ein TV-Hit ist!

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