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Konfettiregen zum Abschied für Dominic Thiem – aber wo blieb Günter Bresnik?

Ich hab´ aus ganz speziellen, privaten Gründen leider die auch vom Fernsehen angeblich pompös inszenierte Thiem-Abschiedsparty nicht gesehen, sondern nur Zusammenschnitte und Berichte, die in etwa so verfasst wurden wie der Konfettiregen, der auf Dominic, einen Ehrenpokal in der Hand, prasselte. Dazu, so habe ich gelesen, gab´s auch einen Schaukampf mit Sascha Zverev als Neuauflage des US-Open-Finales 2020, in dem Thiem ja als Muster-Nachfolger seinen einzigen Grand-Slam-Titel nach knapp verlorenen anderen Endspielen erobert hatte. Und den hat der Pensionist in spe sogar 6:3 gewonnen. Sapperlot!

Von den groß angekündigten Stars im Tennis gab´s nur die schon bei der Sport-Gala gehörten Grußbotschaften der  Großen Drei, also Djokovic, Federer und Nasal. Dazu war unser aller Bobele zur Stelle, der frisch im Kloster getraute Boris Becker, der Halbösterreicher Tommy Haas, mit dem er spielerisch nichts mehr zu tun hatte, sondern nur als Turnierboss in Amerika, die beiden Schanzen-Giganten Schlierenzauer und Kraft, den man eben mag – und der noch vom einstigen Mentor geholte Langzeit-Touring-Coach Nico (las) Massu, Doppelolympia- und Kitz-Sieger vor 20 Jahren, den Dominic schweren Herzens. aber selbst vor eineinhalb Jahren in die (chilenische) Wüste geschickt hat.

Aber nach all dem, was ich gehört habe, war nirgendwo  jener Mann zu finden, der als Tennis-Vater aus dem Talent ein Starlet und dann aus dem Hoffnungsträger im Laufe der Teenager- und frühen Twen-Jahre einen Topstar des Tennissports gemacht hatte. Und in Erinnerung an einen legendären Ruf eines ebenso legendären deutschen Langlauf-TV-Kommentators bei Olympia in Lake Placid habe ich mir in allen Ehren die Frage gestellt, die sich vielleicht auch viele andere nicht gerade „dosierte“ Kollegen stellten: „Wo bleibt denn , Bresnik?“ Eingeladen und abgesagt? Übersehen? Vergessen? Ausgeladen?

Nein, nein: Persona non grata, als hätt´s ihn nie gegeben, den Schleif- und Goldschmied aus der Südstadt, dem er fast alles zu verdanken hatte. Unverzeihlich, zumindest für mich, ist solch eine Kleinkariertheit, die auch die Liliput-Größe des kleineren, jüngeren Thiem-Bruder-Managers Moritz spiegelt, der die Stirn hatte, jahrelange hochseriöse mediale Wegbegleiter (ich bin nicht gemeint, nie gefragt!!!!) bei Interview-Wünschen vor der Abschiedsszenerie wie kleine Buben abzuschasseln.

So schaut die neue  Normalität bei einem einst normalen jungen Mann aus, die mich dazu reizt, in Anspielung auf den neueren Bullen-Sponsor mit eigenem Sender zu sagen: Servus Dominic, bei uns wirst du für immer und ewig in den Himmel gehoben. Auch dann, wenn du in einer dreieinhalbjährigen atemberaubenden, von Fortschrittsrefrains geprägten Achterbahnfahrt die Tennisszene mehr oder weniger verschaukelt hast.  

Der Stadthalle und Turnierdirektor Herwig Straka sei gedankt, dass sie einen ganz Abend reserviert haben, damit Fans und  neugieriges Fußvolk einen erst 31jährigen Star a. D. zwei Tage vor seinem letzten oder doch nicht letzten Match der Karriere hochleben lassen könne. Einen Thiem, der das sei gesagt und betont trotz misslungenem Comebacks einer der besten Österreicher war. die je in einer globalen Sportart wie Tennis gegen die Allerbesten triumphiert und Nummer 3 der Welt wurde.  Irgendwann hört der Konfetti-Regen auf und es regiert das römische Prinzip: Sic gloria transit mundi. Die Zeit geht über vieles und viele hinweg. In diesem Fall auch über einen Günter Bresnik, den Spiritus Rector der Thie-Mania von 2010 bis 2020.   

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