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Kurz gefragt: Welche Anforderungen und Hausaufgaben sollte der Tennis-Sportdirektor eigentlich erfüllen?

Normalerweise sollte man niemanden und nichts kopieren, um ein Original zu bleiben. Also auch nicht Ex-Schulkollegen und Briefschreiber Michael Jeannee. Heute aber möchte, nein: muss ich eine Ausnahme von dieser Faustregel machen, um so etwas wie persönliche Fragen an den Herrn Sportdirektor im Tennis zu richten. Ich weiß natürlich, dass sie, werter Jürgen Melzer, unter so etwas ähnlichem wie Denkmalschutz stehen als Sohn des von mir hochgeschätzten, aber nicht immer konform gehenden Ronnie Leitgeb, der uns leider voriges Jahr verlassen hat.

Leitgeb-Sohn Florian, genannt Flo, hat als dem Verband verbundener -Challenger-Turnierveranstalter (Mauthausen, Tulln) ebenso wie als Melzer-Manager das Erbe des Vaters angetreten, er ist natürlich Partei, wenn es um den Sportdirektor, dessen Aufgabenbereich und Hausaufgaben geht. Darum lasse ich ausnahmsweise  dem ganz und gar nicht schlecht bezahlten ÖTV-Sportchef, Ströck-Testimonial, Tennistrainer, Sparring – und womöglich im Notfall auch noch  Doppelpartner eine Metzger-Post mit einigen mehr als offenen Fragen zukommen. Auch aus Rapallo bei Genua.

Ja, werter Sportdirektor eines Verbandes, der auch von dir als mehrfachen Grand-Slam-Sieger (Junioren-Einzel und Doppel, Herren- und Mixed-Doppel) profitiert hat, ich habe mich schon oft gefragt und bei diversen Interviews bzw. Übertragungen gewundert, unter welch Anforderungsprofil Du vom ÖTV engagiert worden bist. Soweit mir auch aus anderen Verbänden bekannt, so ist der Sportdirektor kein Übungsleiter, der mit mehr oder weniger großen Talenten die Bälle wechselt, sondern eigentlich Konzepte entwickeln und vorlegen sollte, wie wo wann  und warum mit welchen Zielen er/man die Zukunft auch auf professioneller Ebene absichern und optimieren sollte. 

Was aber habe ich immer wieder gehört, gesehen oder gelesen: Jürgen, der ÖTV-Sportdirektor, spielt natürlich auch in der Bundesliga beim aktuellen Meister in Österreich (Irdning). Melzer, der Sportchef, hat früher mit seinem derzeit in (Süd- und Nord)-Amerika befindlichen Halbbruder Gerald auch Doppel beim Tulln-Challenger gespielt, hat aber aktuell den Salzburg-Challenger, der als eines der Sprungbretter für heimische Topleute wie die größten Nachwuchshoffnungen gilt, leider den Rücken kehren müssen, um in Wimbledon nach dem schnellen Aus (Einzel und Doppel) des Vorjahrs-Jugendeuropameisters aus dem Ländle, Joel Schwärzler, 17, der jetzt sein Schützling in der Südstadt ist, das Einladungsturnier (mit Doppelpartner Gilles Muller, einem alten Spezi bis zu St-Pölten-Tagen) zu bestreiten. Und auf zwei Hochzeiten lässt sich auch für einen Melzer kaim tanzen, nicht wahr.

Gut, wenn´s London Calling heißt, dann … Schwamm drüber, es kommt ja auch gleich Kitzbühel, wo ja alle Österreicher, Dominic Thiem inklusive, sollte er gesund genug sein, in den Startlöchern scharren. Ich hab´ mich aber schon viel früher in diesem Jahr gefragt, warum ist ein Melzer mit an Bord des Teams gewesen, als Österreichs a priori so gut wie chancenlose Tennisdamen im Fed-Cup, Pardon: Billie-Jean-King-Cup, gegen die haushoch favorisierten US-Stars (Pegula, Gauff etc.) an der US-Ostküste um einen Platz in der Weltgruppen-Beletage antreten mussten?

Ja, was hat er dort gemacht, obschon ja sowieso “Captain” Marion Maruska in federführender Funktion zur Stelle war? Etwa Barbara Haas, die er eine Zeit lang aufcder Tour begleitet hat wie jetzt Joel Schwärzler, den Rücken zu stärken, obwohl das alte, neue Verletzungsopfer als eiserne Reserve (wie die immer noch um ein Comeback ringende) Tamira Paszek im Talon geblieben war? Dafür stan dann die  33jährige Melanie Klaffner mit der in Wiesbaden großgewordenen und bis vor kurzem ebendort lebenden wie im Klub spielenden Sinja Kraus gegen Gauff-McNally auf verlorenen Posten!  Ja, werter Jürgen, welches Feedback hast Du da für Deinen Job als Sportdirektor bekommen, das man auch in der Praxis umsetzen kann?

Wie eingangs erwähnt, Jürgen Melzer hat über seine Junioren- und Doppeltitel hinaus mit dem Paris-Semifinale und dem Wien-Doppelpack samt Kitz-Finale (gegen Del Potro), wichtigen Daviscup-Siegen als Top-10-Spieler viel geleistet, darüber muss man nicht diskutieren. Nichtsdestotrotz aber wird man ja noch hinterfragen dürfen, nein: müssen, was er dem österreichischen Tennissport in den gut zwei Jahren, die er in Amt und offenbar ganz großen Würden ist, schon an Zukunftsträchtigem gekoste ubd febracht hat? Ich meine, dass er sich weder einen Misolic, der nicht hielt, was man sich von ihm in Kitzbühel versprochen hatte, noch den in Vorarlberg geschulten Joel Schwärzler, der zuletzt  im Kontrast zu Schönwetterberichten im Junioren-Einzel immer öfter schwächelte, als Feder auf den Hut stecken kann. Ich warte immer noch auf ein tolles Konzept, das mich vom Sessel reißt und die Gegner österreichischer Hoffnungen erzittern lässt.

Wenn  ich richtig gezählt hab, dann hat es Rotweißrot in den Wimbledon-Hauptbewerben zu einem Herrendoppel-Sieg und vier 4 oder 5 im Einzel gewonnene Sätze gebracht. Das hingegen ist eine eher mickrige Bilanz, die zum Nachden anregt, Rasen hin oder her. Aber die nächste Hurra-Euphorie kommt spätestens in Kitzbühel ganz bestimmt. Dafür hat man ja Medienpartner, die sich nicht zweimal bitten lassen. Jetzt frage ich  ich, wann der eine oder andere  Landesverband (spräsident) die gleichen Fragen wie der kleine Blogger Metzger stellt? Auch und gerade der ÖTV-Führung mit Präsident Ohneberg (rechts im Bild, links Papa Schwärzler)

 

 

 

 

 

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