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Leichtes Spiel gegen Türken, aber wie gut ist Bella Italia wirklich?

Wie beim Mitsingen der Hymnen vor dem Anpfiff, so gaben die Italiener auch im Eröffnungsspiel der mit einem Jahr Verspätung begonnenen Euro 2020 gegen die Türkei den Ton an. Das 3:0 im Olympiastadion von Rom, der siebente Sieg im neunten Duell mit den Türken bei zwei Unentschieden gaukelt ein Spektakel der Squadra Azzurra vor, von dem aber beim besten Willen nicht die Rede sein konnte. Von allem Anfang schien es, als würden sich die Türken angesichts der Negativ-Bilanz vor sich selbst verstecken und den Italienern als zusätzlichen Heimvorteil den Ball überlassen, ohne überhaupt ans Kontern zu denken.

Da sich die Mancini-Truppe die längste Zeit in der Offensive aber immer mehr einbremste, indem sie Bälle fast im Österreich-Stile verschleppte, kam es schlussendlich so, wie es zwangsläufig hatte kommen müssen – die Türken halfen den Italienern mit einem Eigentor aus, das notabene der Juventus-Legionär Demiral eher unglücklich per Brust produzierte. Damit war der Bann, aber auch der Widerstandswille der von allen Offensivgeistern verlassenen Osmanen so gut wie gebrochen. Mit dem 2:0 durch den aktuellen Lazio-Goalgetter, früheren Dortmund-Legionär und alles andere denn unbeweglichen Immobile, war das Match entschieden und die Konzentration der desolaten Türken so gebrochen, dass selbst der davor gute Torhüter Cakir mit einem Fehlpass das dritte Italien-Tor durch Insigne einleitete.

Spieler, Trainer und Tifosi konnten im Stadio Olimpico einen klaren Auftakt-Sieg bejubeln, mit dem die Squadra die halbe Miete aufs Achtelfinale schon im Sack hat. Vor: Alles paletti bei Bella Italia aber würde ich dennoch eher warnen, weil die Türken aus Angst vor der eigenen Courage oder fehlendem Vertrauen ins eigene Können alles andere denn ein echter Gradmesser waren, was die Truppe von Mancini im Ernstfall draufhat. Die drei Tore in einem Eröffnungsspiel, in dem es oft genug Doppelnullen gegeben hat, machen allerdings für alle Fu0ßballfans schon Lust auf mehr. Samt der Hoffnung, dass auch Österreichs Mannschaft am Sonntag gegen Nord-Mazedonien die endlos lange Torsperre bricht – und wenn´s wie für die Italiener in Rom nur ein Eigentor des Gegners wäre, das uns im dritten Anlauf nach 2008 und 2016 den Weg zum allerersten EM-Sieg und zu drei Punkten bahnt. Post festum würde danach sowieso kein Hahn mehr krähen…

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