Ja, es ist wirklich zum Heulen für den FC Barcelona! Wie die Dinge liegen, gelten für den katalanischen Symbolverein der Unabhängigkeit ganz offenbar andere, weit härtere Regeln als etwa für den kastilischen Erzrivalen Real Madrid. Die einen mussten wegen des 1,4 Milliarden hohen Schuldenbergs auf höheren spanischen Befehl auf Lionel Messi verzichten, der schnurstracks zum Katari-Klub nach Paris wechselte, während die Königlichen trotz der knappen Milliarde (901 Millionen) in der Kreide munter weiter auf Einkaufstour gehen dürfen. Zumindest sollen die Spatzen von den Dächern in Paris und Madrid pfeifen, dass sich beim PSG-Pfeil Kilian Mbappe der Messi-Einkauf so auf den Magen geschlagen hat, dass er so schnell wie möglich und auch im realen Interesse vom Prinzenpark- ins Bernabeu-Stadion und damit auch zu unseren Fußballfreund Alaba wechseln möchte.
Wenn stimmt, was kolportiert wird, so soll es dem Real-Präsidenten Perez schlappe 180 Mille wert sein, den Jung-Twen als zusätzliche Rakete zu erwerben, womit sich das Loch im Budget langsam, aber sicher dem des Erzrivalen in Barcelona nähern würde. Mit den 180 Millionen, die die ohnehin an Petrodollars flüssigen Katari kassieren würden, könnten sie sich wieder locker den in die Jahre gekommenen, nicht mehr ganz so Pro-Juventute-affinen Cristiano Ronaldo für das Schnäppchen von etwa 50 Mille und ein paar Zerquetschten weiteren für die Monatsgagen locker mit Gewinn leisten – und damit so nebenbei das vordem für fast ausgeschlossen gehaltene, stürmische Traumtrio Messi-Neymar-Ronaldo auf sechs Beine stellen, das seinerseits wieder den Wert des Vereins in Stratosphären katapultieren würde. Alles natürlich vorerst spekulativ, aber gschmackig. Auch medial.
Und vergessen wir nicht, dass auch die heißen Sporne von Tottenham auf einer glühend heißen Kohle von 1,28 Milliarden sitzen, also ziemlich ungemütlich für die Besitzer, weshalb es gar nicht mehr so absurd scheint, dass sie ihren Lieblings-Torjäger Harry Kane, Kapitän und Herzensklub-Mitglied seit Schülerzeiten, doch noch um fast 200 Millionen zum Rivalen Manchester City ziehen lassen, auch wenn das – Messi sei Dank – nur unter Tränen geschieht. Wer wem was über welche Kanäle, Banken, Darlehen oder Verpfändungen bezahlt, weiß ich nicht und will es gar nicht wissen, weil sich dann, wer weiß, noch ganz andere Abgründe auftun würden. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob es sich bei den Wahnsinnssummen, die da fast achtlos genannt werden, um Hausnummern oder wahre Ablösen und (Tages)-Gagen handelt, was aber so absurd als Verdacht wieder nicht ist.
Womit wird auch wieder dort sind, wo es angefangen hat, dass nämlich offensichtlich bei den einen verboten ist, was ei anderen erlaubt ist. Und am schlimmsten finde ich dabei, dass die sonst so penible Uefa (und wohl auch die Fifa) die Hände in den Schoß legt mit dem Hinweis auf die (offenbar aber nicht alle und alles umfassende) Marktwirtschaft statt nach dem Vorbild der amerikanischen Topkapitalisten einmal auf die Bremse zu steigen. Denn irgendwann, da bin ich mir sicher, lebt es sich auch im Fußball beileibe nicht mehr ganz ungeniert, ist der Ruf einmal ruiniert. Oder, wie es schon das Dichter-Genie William Shakespeare ganz kurz auf den Punkt gebracht hat: Worte zahlen keine Schulden. Daran hat sich zwischen seinem und dem 21. Jahrhundert nichts geändert – außer den astronomischen Ziffern. Schwindelerregend. Mit Betonung auf Schwindel!