TENNIS. Wenn zwei das Gleiche tun, muss es nicht zum gleichen Ergebnis führen. Wenn ich nicht nur in einer Doku höre und sehe, dass der aus Moldawien stammende deutsche Teenager Justin Engel, 17, Nr. 1 der Juniorenweltrangliste, als drittjüngster Spieler der Tennisgeschichte schon ein Match in einem ATP-Turnier gewonnen hat, dann beginnt man an der hochgehandelten wie hochgejubelten Zukunft seines knapp zwei Jahre älteren, alemannischen Vorgängers Joel Schwärzler langsam zu zweifeln. Abgesehen davon, dass die gegenseitigen Treuebezeugungen und wechselseitigen Belobigungen zwischen dem vermeintlichen Thiem-Erben und dem ÖTV-Sportdirektor abrupt zu Ende und Schwärzler mit neuem Management nach Barcelona gegangen war, befindet such der knapp 19jährige Vorarlberger in einer fatalen Abwärtsspirale. Ein Rückschlag folgt dem nächsten, wo immer er zuletzt gespielt hat, gab´s nur Pleiten, ob in England oder jetzt in Knoxville, wo er kam, sah und gegen das etwas ältere US-Talent Christopher Eubanks mit 4:6, 1:6 unterging.
Selbst der zuvor so euphorische Jürgen Melzer hatte ja zuletzt durchblicken lassen, dass es Schwärzler offenbar an einem Schuss Professionalität im Training fehlen würde – und andere, die weit mehr Durch- und Überblick haben können/müssen als meine Wenigkeit, kritisierten etwa die Feierlaune des Teenagers beim Kitz-Turnier, obschon es auch dort wie später von kleinen Turnieren bis Wien sportlich wenig bis nichts zum Feiern gab.
Jetzt kann man nur hoffen, dass Manager Galo Blanco und wer immer als Touring-Coach fungiert, diesen schon lange anhaltenden Negativtrend stoppt. ehe aus dem erhofften Juwel von (über) morgen ein Starlet von vorgestern wird, dessen Zukunft schon Vergangenheit ist. Man tut Jungen, die auf höchster Ebene so gut wie nichts gewonnen haben, nichts Gutes, wenn man Juniorenerfolge schon so bombastisch verkauft und verkauft, als wären sie durch nichts und niemanden aufzuhalten. Was Sportler: Innen aus ihrem Talent machen, das ist auch Charakter-, Willens- und Selbstdisziplin-Sache. Un da fällt die Entscheidung meist zwischen 18 und 21 Jahren.
WTA-Finals, Ryad, Saudi Arabien: Vorrunde, Gruppe A: Zheng (China) – Paolini (It) 6:1, 6:1, Rybakina Kaz) – Sabalenka (Bjr) 6:4, 3:6, 6:3. Sabalenka war schon für das Semifinale qualifiziert:
OLYMPIA-NACHWEHEN. Die Diskussionen um Imane Khelif, mutmaßliche, höchst umstrittene, algerische Transgender-Olympiasiegerin im Boxen, werden durch neuen Zündstoff angefacht. Laut einem Gutachten, das vom Magazin „Le Correspondent“ veröffentlicht wurde, weist die 25-Jährige keine Eierstöcke oder aber eine Gebärmutter auf. Hingegen besitzt sie innen liegende Hoden und eine penisähnliche Klitoris. Diese Merkmale deuten auf „5a-Reduktase-2-Mangel“ hin, der nur bei biologischen Männern vorkommt. Durchaus möglich, dass das IOC aufgrund des neuen Beweismaterials, an dem sich offenbar der russisch geführte Amateurweltverband bei der WM-Disqualifikation 2023 orientiert hatte, den Fall noch einmal aufrollt. Parallelen zum Fall Schinegger, der der Abfahrts-WM-Titel der Frauen (Portillo 1966) aberkannt worden war, ehe sie durch Operation zum Mann und Vater wurde, sind unübersehbar…