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Minuziöse Marschtabelle des Felix Auböck im Countdown zum historischen WM-Ort Fukuoka

Als langjähriger Begleiter und Kenner, wenn nicht Insider der heimischen wie internationalen Schwimmszene, möchte ich mich heute mit den Taten, aber auch Daten von Felix Auböck auseinandersetzen. Der England-Schwimmlegionär, der an der Uni Loughborough inzwischen auch seine Sponsion zum Magister hinter und die Doktorarbeit vor sich hat, weiß als intelligenter 26jähriger allerdings ganz genau, welche Prioritäten man im Sport wie im Leben setzen muss. Da er im Herbst/Frühwinter mehr gebüffelt als trainiert hat, verzichtete er auf die Titelverteidigung als 400m-Kraulweltmeister, begann aber den Countdown zur Langbahn-WM im Juli (Fukuoka, Japan) mit einem extrem harten, eher schon brutalen Höhen-Ausdauertraining oberhalb des einstigen Ski-WM-Ortes Pradollano in der Sierra Nevada. Die etwa 80km pro Woche im 50m-Pool (überdeckt einst Ski-WM-Pressezentrum) in der dünnen Höhenluft von etwa 2500m waren so atemberaubend, dass ein fast Zweimeterriese wie Felix der Große selbstverständlich einige Wochen benötigte, um sie zu sukzessive in erhoffte Zeiten umzusetzen.

Und das hat Auböck in Etappen geschafft im Gegensatz zur medialen Berichterstattung, dass er seine Olympialimits über 400m und 200m Kraul in Stockholm auf Anhieb nach der langen Wettkampfzwangspause seit der Rom-EM (200m-Bronze trotz Corona-Folgen) erbracht hätte. Da muss selbst dem Pressechef des Verbandes entgangen sein, dass Auböck natürlich schon zwei Test-Meetings auf der Insel hinter sich hatte. Beim ersten  vor sechs Wochen kraulte er in Sheffield die 400m als noch vom Training geschlauchter Sieger in 3:53 und ein paar Zerquetschte mehr, beim Edinburgh International vor etwa einem Monat war er mit der Siegerzeit von 3:49,12 schon wesentlich schneller unterwegs, ehe er jetzt in Stockholm die 3:44,71 folgen ließ, mit denen er zwar vom Trainings- und Klubkollegen David Wiffen um einen Wimpern- oder Anschlag besiegt wurde, aber damit auf Platz 4 der aktuellen Weltrangliste rangiert.

Und da sind wir bei einem Punkt, den ich ansprechen will. Wie viele österreichische Sportler, mit Verlaub, gibt es schon außer dem Diskushünen Weißhaidinger, die wie auf Knopfdruck ein Weltklasseresultat mit Weltklasseleistung nach dem anderen in einer klassischen olympischen Disziplin liefern können? Und da Auböck die von ihm geplante Marschtabelle ja offensichtlich minuziös einhält, so darf man von ihm auch erwarten, dass er die von ihm erhofften zwei bis drei Sekunden bis zur Japan-WM noch abknabbert – immer vorausgesetzt, er bleibt gesund, fit und so gut drauf wie jetzt in Schweden.

Wer sich für Sport im Allgemeinen und Schwimmen im Besonderen interessiert, dem sollte nicht entgehen, dass der WM-Ort Fukuoka ein ganz spezieller Boden und Pool ist, auf dem binnen 24 Stunden erst Maxim Podoprigora und dann Markus Rogan (beide übrogens vom polnischen Wiener Andrzej Szarzynski entdeckt und trainiert!) die ersten historischen WM-Silbermedaillen für Österreich errungen haben. Wenn das kein Ansporn für Felix Auböck, aber auch den Tirol-Linz-Delfinschwimmer  Simon Bucher ist, der das Olympialimit ebenfalls schon im Sack hat, was dann, bitte vielmals …?

 

 

 

 

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