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Mit Kraft voraus: “Patscherkofel-Triumph” der ÖSV-Adler in Trondheim

olsen/afp

Nein, werte Blog-Leser, ich werde mich heute und auch vorläufig nicht mehr um Tennisfreund Thiem kümmern, der beim Szekesfehervar-Challenger schon in der ersten Runde gegen einen polnischen Qualifikanten in zwei Sätzen sportlich das Zeitliche segnete. Und ich werde mich auch nicht weiter mit anderen Challenger-Niederlagen oder Siegen von Zukunftshoffnungen bei Future-Turnieren auseinandersetzen, sondern vom Tennis zum Wintersport und dort auf die Sprungschanzen wechseln, wo die rotweißroten Adler mit ihrem Ober-Adler namens Stefan Kraft mit ihren Flügeln so kräftig schlagen wie in besten Zeiten.

Die lange genug zu verhätschelten Alpinen muss ja sportlich der Neid fressen angesichts der Triumphe, die die Skispringer feiern  – und nicht nur Überflieger Kraft, der kurz über den Daumen gerechnet alleine zumindest so viele, wenn nicht mehr Siege auf dem Konto hat als die alpinen Damen und Herren des ÖSV gemeinsam. Just im Lande eines der größten Rivalen und des Mutterlands des Schanzensports, in Norwegen also, überflügelten die Österreicher die Gegnerschaft in Trondheim, der WM-Stadt 2025, in etwa so wie die Alpinen vor 25 Jahren beim legendären Super G am Patscherkofel.

Damals gab es den bis heute unerreichten Neunfachsieg auf der Klammer-Goldpiste von 1976, diesmal feierten die „Bundes-Adler“ im hohen Norden einen Vierfach-Triumph (Kraft vor Tschofenig, Hörl, Huber) und dem fünften Mann (Hayböck) auf Platz 6. Eine unglaubliche Machtdemonstration, angeführt von jenem Kraft-Meier, der auf den Schanzen sozusagen die österreichische Antwort auf den Schweizer Alpin-Regenten Odermatt ist. Natürlich ist Kraft (30) dem Eidgenossen einige Jahre voraus, aber mit seinen inzwischen 43 Weltcupsiegen befindet er sich allmählich auch seinem Vorgänger und Vorbild Gregor Schlierenzauer auf den Fersen.

Wie der bisher erfolgreichste Weltcupspringer aus Tirol, so hat auch der Salzburger aus dem Pongau fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt mit einer Ausnahme, die olympisches Einzelgold heißt. Aber anders als Gregor der Große, dem mit Verletzungen die Form und die Zeit davonlief, kann der beste Kraft, den es je gab, spätestens 2026 (Mailand) noch nachholen, was er bisher aus welch Gründen immer versäumt hat. Die gesunde Konkurrenz auch aus dem eigenen Adlerhorst kann dabei nur von Vorteil und damit hilfreich sein, weil sie einerseits Druck nimmt und andererseits auch Ansporn ist, das Maximum herauszuholen. Je stärker ein Team, desto leichter hat´s der Stärkste, weil er eben nicht allein ist.

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