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Mondo Duplantis oder: Im Himmelstürmer schlummert noch ein kleiner Bub

Hoch, höher, Duplantis! Wieder Weltrekord, wieder ein Zentimeter mehr, von 6,22m auf 6,23m. Beim 58. Stabhochsprung über die für andere immer noch magischen sechs Meter noch dazu im allerersten Anlauf. Und im erst vierten Sprung des finalen Abends des Diamond-League-Finales in Eugene! So unfassbar wie die 23 Jahre, in denen der amerikanische Schwede oder Schwede aus den USA schon alles gewonnen hat, was er hätte gewinnen können von Olympia-Goldener, WM- und EM-Titel, ob Indoor oder Outdoor, egal wie, egal wo, egal wann und gegen wen. Niederlagen, wenns bei Meetings nur um die Ehre geht, kann man an den Fingern einer Hand abzählen.

Noch weit eindrucksvoller als ehedem der jahrelange Überflieger Sergej Bubka hat dieser Jung-Twen Armand Duplantis, genannt Mondo, die Stabhochsprungwelt in neue Sphären geführt mit immer neuen Rekorden, bei denen noch immer kein Ende der Fahnenstange abzusehen ist. Was abgesehen vom spektakulären Weltrekord an und bei Duplantis aber besonders faszinierend ist, dass sich dieses absolute Maß aller Dinge, zudem längst Millionär, über gelungene Himmelstürme noch immer freuen kann wie en kleiner Bub, der der LA-Welt gerade ein Loch geschlagen hat. Und wie er in aller Dankbarkeit jubelnd zu seinem Vater und Lehrmeister sprang, um ihm um den Hals zu fallen. Welch ein Kontrast zu manch anderen lange nicht so erfolgreichen Stars, die sich in selbstverliebter Eitelkeit sonnen.

Welch eine Koinzidenz, dass man am Vorabend dieses epochalen #weltrekordsprunges eine Feature-Story im Sky-TV gezeigt hatte, n der man sah, wie sich der Stabhochsprungknirps auf selbstgebauten Anlagen mit selbstzugeschnittenen Bambusstäben zu einem der weniger körperlich als sportlich größten Größen der Leichtathletik aufschwingen konnte. Wer frühzeitig lernt, unter schwierigen Hinterhofbedingungen immer größere Träume zu verwirklichen, wer sich also früh darin geübt hat, ein Meister seines Faches zu werden, der steht auch im gleißenden Scheinwerferlicht seinen Mann. Mondo liegt die Welt zu Füßen. Egal wo, wann, aber nicht warum, weil er wie auf Bestellung liefert, was man von ihm erhofft. JUnd manchmal eben noch ein bisschen mehr wie am 17. September 2023 mit dem Sprung über 6,23

Wie rasend wir uns entwickelt haben, zeigt ein Blick im die ÖLV-Rekordliste. Seit 32 Jahren sind die 5,77m von Hermann Fehringer ausser Reichweite eines Angreifers. Zahlen lügen halt meist nicht.

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