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Nach dem Ski-Ende mit Schrecken geht es darum, einen Schrecken ohne Ende zu verhindern

Bevor wir uns bei Frühlingswetter wieder dem Fußball zuwenden mit Wien-Derby, Spanien-Clasico, Euro-Qualifikation, neuem Arnie-Verletzungspech und anderem, können wir einen Schlussstrich hinter den Alpinwinter ziehen. Endlich ist man versucht zu sagen und zu schreiben, weil einige Abwärtsspiralen im Nicht-mehr-Power-Team geradezu unbeschreiblich waren und sind, da gibt´s keine Schönfärberei, die das übertünchen darf. Reden wir nicht von den sieben Medaillen, darunter einigen alles andere denn besonders edlen, in einer goldlosen WM 2023, sondern davon, dass allein der neue Schweizer Ski-Gott „Odi“ doppelt so viele Weltcupsiege gefeiert hat wie Österreichs Herren und Damen zusammen! Von geballter Power wie ehedem ist so gut wie nichts geblieben außer ein paar Bruchstücke höchster Qualität, das meiste ist richtiggehend zerbröselt, das hat uns auch das Finale in Andorra vor Augen geführt, da darf man sich nichts vormachen. Hätte es nicht eine Conny oder Nina, einen Vinz oder einen Manuel und einen Blacky gegeben, es hätte noch viel schwärzer und schlimmer ausgesehen.

Nach diesem (Saison)-Ende mit Schrecken geht´s aber für die alpinen Entscheidungsträger darum, ein Schrecken ohne Ende mit einer gründlichen Analyse und ebenso gründlichen Konsequenzen daraus hu verhindern. Natürlich gab´s im Olympiawinter das doppelt vergoldete Strolz-Märchen, es war aber die Ausnahme von der Regel, dass allzu viele der hochgehandelten Nachwuchstalente zum einen in der Entwicklung steckenbleiben, fehlender Fäuste im Nacken wegen trotzdem weiter in den diversen Kadern bleiben – oder aber ebenso allzu früh von schweren (Knie-) Verletzungen zurückgeworfen, gebremst oder gar in jungen Jahren zum Aufhören gezwungen werden.

Warum dem so ist, wie es – auch Alpin- und Finanzchef Ortlieb hat dieses Thema angesprochen – ja der Fall ist,  bedarf jedenfalls ebenso der Ursachenforschung wie die „Jagd“ auf ein paar Weltcuppünktchen für einen Nationencup, der bis vor einigen Jahren so gut wie niemanden interessiert hat, weil er sowieso im Abonnement gewonnen worden war. Die mickrigen zwei Bronzemedaillen einer Heim-Junioren-WM waren und sind ein Alarmsignal, dass es offensichtlich entweder am jugendlichen Potenzial mangelt oder aber alternativ an (Nachwuchs)-Trainern, die  zu allererst auf technische Fähigkeiten schauen und weniger auf ein FIS-Punkte-Konto und damit verbundenen etwas besseren Startnummern.

Das, mit Verlaub, sind abseits von Extrembedingungen bei den heutigen Kunstschneepisten für meine Begriffe falsche Ansatzpunkte. Wer wirklich Klasse hat, die für Siege und Podestplätze gut ist, der setzt sich immer und überall durch. In dieser Hinsicht war das Strolz-Märchen 2022 keine Ausnahme, sondern hat diese These ebenso bestätigt wie heuer der Vor- und Durchmarsch des US-Griechen A. J. Ginnis, der es bis zum ersten Weö5fcupodest und dem historischen WM-Silber in Frankreich gebracht hat. Auch der Aufstieg dieses keineswegs verwöhnten Ski-Exoten sollte ein Anhaltspunkt sein, was man von ihm, aber auch eigenen Fehlern lernen kann. Ganz ohne homerisches Gelächter, über das sich höchstens die diversen Weltcupsieger aus allen anderen Skiländern  zerkugeln…

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