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Nicht nur dank Liensberger-Podium – Auferstehung der Abgewirtschafteten

Auch wenn´s nach dem halb verpatzten Gletscher-Auftakt noch nicht danach ausgesehen hatte, so kann man nach dem ersten von zwei Damen-Slaloms im finnischen Levi doch das Sprichwort unterstreichen, dass neue Besen besser kehren als die alten, abgenützten, die nicht allen Mist mitgenommen haben. Und wenn´s auch zur Halbzeit mit einem Quartett unter den Top 11 noch einen Tick besser ausgesehen hatte für die rotweißroten Slalomdamen, am Ende des kurzen finnischen Tages in einer zauberhaften Frühwinterlandschaft konnte man mit Fug und Recht von einer Auferstehung nicht nur der im vorigen WM-Winter gedemütigten Exweltmeisterin Katharina Liensberger reden, sondern such von der einst etablierten, dann verunsicherten Truppe samt der Kärntnerin dieses Namens.

Natürlich steht mit dem zweiten Slalom binnen 24 Stunden noch eine Bestätigung an, wie die Dinge liegen und die ersten Topresultate andeuten, so scheint aber ein frischer Wind mit der Rückkehr des ehemaligen Abfahrtstrainers Roland Assinger als Chefcoach zu wehen. Wie einem aus dem näheren Umfeld verraten wird, so hat der aus dem Davos-Akademie-Exil geholte Assinger mit manch Unsitten aufgeräumt, die sich über die Jahre eingenistet hatten. Auch und vor allem beim einstigen Golden Girl Liensberger, die sich mit ihrem anderswo stets erfolgreichen Solo-Trainer Magoni zerstritt – vielleicht auch, weil stets Frau Mama mit von der (Abwärts)-Rutsch-Partie war.

Unter der neuen Führung allerdings gibt´s keinen Platz mehr im Team für die Kathi-Mama, die auch heute nur fern von Levi in der alemannischen Heimat die Rückkehr der inzwischen 25jährigen Tochter aufs Podest nach eineinhalb Jahren (Are, März 2022) erleben, bejubeln und feiern durfte. Ein Comeback einer Slalomdritten noch vor dem Slalom-Nonplusultra Shiffrin, das von weiteren Comebacks begleitet wurde – wie jenes der NÖ-Kathi Gallhuber aus Waidhofen an der Ybbs, der Olympiadritten 2018, die nach einigen Kreuzbandrissen und  600 rennlosen Tagen trotz eines Fehlers im Finale auf Anhieb auf Platz 13 kurvte.

Eine Auferstehung der Abgewirtschafteten, die nicht nur mit dem Verbot von Extrawürsten zu tun hatte, sondern auch mit dem Slalomtrainer der ÖSV-Damen, jenem Klaus Mayrhofer, der einst als Tschechen-Trainer aus Zarka Zahrobska, verheiratete Strachova, eine Weltmeisterin (2007, Are) und WM-Dritte (2009/ Val d´Isere geformt hat, die eine fixe Größe wurde, ehe sie ein Tumor stoppte. Mayrhofer, so vermute ich aus der Distanz, gehört offenbar zu jener Trainer-Spezies, die weiß, wie man Ski-Damen behandelt.

Das macht Hoffnung, was die Rückkehr der ersten Garnitur zur Spitze betrifft, während wir als jahrelang unangetastete, mittlerweile abgelöste Skination Nummer 1 kein solches Ausnahmetalent parat haben wie die Kroaten mit der 19jährigen Ljucic (fehlerhaft Platz 9 in Levi) oder die Italiener, Pardon: Albaner mit Lara Colturi (Jahrgang 2006), deren Trainer-Manager-Mama Ceccarelli, Super-G-Olympiasiegerin 2002 in Salt Lake (Snowbasin) sich mit dem heimischen Verband überworfen und zum albanischen Verband gewechselt war.

Abwarten, welch Überraschungen die neuen Ski-petaren noch auf Lager haben. Aber das sind, das kann ich jetzt schon verraten, besonders neue interessante Kapitel.

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