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Norwegen-Stars erklären Rücktritte mit Krankheiten, obwohl sie trotzdem gewinnen

Ich werde mich heute nur peripher mit Tennis beschäftigen, wo es nach dem für mich nur dem Ranking nach überraschenden Auftaktsieg des taktisch klug spielenden und mental starken Sandplatzspezialisten Lukas Neumayer gegen den baumlangen finnischen Hardcourt-Fan Otto Virtanen gut für Österreichs Daviscupteam ausschaut. Im Sinne nach eher mit der leidigen Dopingaffäre des Weltranglistenersten Jannik Sinner, die sehr an die Baumann-Zahnpasta-Story vor Jahrzehnten und das Lippenbalsam-Märchen von Langlaufstar Therese Johaug erinnerte, das so lange nicht her ist. Ganz zu schweigen von den vielen Asthmatikern, die im Normalfall nach Luft japsen, als Spitzensportler durch „Atemreinigung“ aber dann auch ganz große Rennen gewinnen und auch der Dopingsünde davonlaufen dürfen. Ja, R sind schon sehr seltsam, diese verschlungen Wege, die im Sport nichts ins Abseits, sondern ans gewünschte Ziel führen.

Interessant in diesem Zusammenhang, dass die norwegischen  Boe-Biathlon-Brüder, die zusammen 14 olympische, darunter auch Goldmedaillen gewonnen haben, vor der Olympiasaison 2025/26 binnen einer Woche, beide aber unter Tränen, ihren Rücktritt erklärt haben. Und das, obwohl beide mit 36 und 31 Jahren noch voll im Saft, noch lange nicht am absteigenden Ast und weit jünger sind als ihr großes Vorbild Ole Einar Björndalen, der noch jenseits der 40 lief und lief und sogar siegte, wovon unser Bester, Simon Eder, mit  41+ ziemlich weit entfernt wird,  weil ihm trotz Schnellschüssen schon die Laufstärke fehlt.

Während die Boe-Brüder ihrem Rücktritt mit familiären wie privaten Motiven (auch von Tumor-Verdacht bei einem ist die Rede) erklärt hatten, redete der beste nordische Kombinierer, Jarl Magnus Riiber nicht lange um den heißen Brei herum, sondern verriet, dass er per Saisonende aufhören werde, weil er unter der teuflischen Darmkrankheit Morbus Crohn leide, für deren Ausbruch und Ausweitung viele Gründe gibt, darunter auch Stress, falsche oder auch schädliche Zusatzernährung.

Morbus Crohn, eine Krankheit, an der übrigens ein enger Cousin aus meiner Familie nach langen Leidensjahren verstorben ist, kann aber den fast immer unbesiegbaren Norweger offenbar nur sporadisch einbremsen. Nicht aber heute, als er zum Auftakt des klassischen Triple im mehrmaligen WM- und Olympiadorf seinen 11. Seefeld-Sieg feierte und von unserer Nr. 1 und heutigen Nr. 2, dem zweifachen (Ex) Weltmeister in Riibers Abwesenheit, taxfrei zum Kombi-König gekrönt wurde. Ja, das klingt alles sehr, sehr ungewöhnlich bis seltsam, weshalb sich mein Mitleid in Grenzen hält.

Auch angesichts der sonstigen Dominanz der Norweger in den Loipen suite n und prinzipiell auch im Mittel- und Langstreckenlauf, wo ein damals 18jähriger an einem Abend einen EM-Vorlauf (1500m)  und ein WM-Finale (5000m) auf der längeren Strecke gewann. Es scheint eben Dinge zu geben, die es normalerweise nach medizinischen Aussagen mancher Kapazitäten gar nicht geben sollte. Wie wir aus vielen Jahren anhand der subjektiven Verteilung der Dopingjäger und Sportgerichte wissen, wird seit Jahrzehnten so gut wie nie gegen die Guten oder noch Heiligeren weder vermittelt noch bestraft, aber immer gegen die Schlechten mit dem Image diabolisch-böser Sünder.

Auch diese seltsame zumindest Vermischung, wenn nicht augenscheinlicher bis blinder Verwechslung von Recht und Gerechtigkeit treibt meiner bescheidenen Meinung nach selbst Blüten im Winter. Frei nach dem schon ziemlich alten, aber offenbar immer noch gültigen, geflügelten  (oder beflügelnden) Wort, das da bekanntlich lautet: Die Kleinen hängt man, aber die Großen lässt man laufen… 

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