TENNIS. Nachruf. Mit Sonja Pachta ist die wohl prägendste Gestalt im heimischen Damentennis der Nachkriegszeit im 84. Lebensjahr verstorben. Nichts hätte die Ausnahme-Stellung des einstigen Tennis-Wunderkindes aus Wien besser illustrieren können als die Tatsache, dass Pachta von 1956 bis 1975 in Österreich nicht nur 52 Meistertitel im Einzel und Doppel sammelte, sondern 19 lange Jahre in Österreich unbesiegt geblieben war, ehe sie von Veronika Büche geschlagen wurde, mit der sie später ein freundschaftliches Verhältnis verband. Als 15-jähriger vom Herrn Papa trainierter Teenager aus Hietzing hatte sie wie aus dem Nichts die internationalen Tennismeisterschaften von Österreich gewonnen, war aber keine Eintagsfliege, sondern etablierte sich als fixe Größe, die es in Amateurzeiten auch mit den Besten der Welt aufnahm.
Absolutes Highlight ihrer Karriere war der Einzug an der Seite von Peter Pokorny ins Viertelfinale des Mixed-Turnieres 1973 in Wimbledon, bei dem damals anders als heutzutage auch die großen Einzelstars mitspielten. Auch im Single kam Pachta einmal ins Achtelfinale, wo sie der legendären Billie Jean (damals noch Moffitt) King unterlag. Erfolge einer Pionierin, die folgenden Generationen das Gefühl vermittelten, dass auch Österreich im Konzert der Großen des Tennissports mitspielten kann.
In den letzten Jahren ihres Lebens hatte sich Pachta weitgehend aus Tennis und öffentlichen Leben zurückgezogen – und freute sich riesig, als ihr zum 80er in der kleinen, feinen Wohnung mit Balkon am Saar-Platz in Döbling die anderen Tennis-Pioniere Hans Kary (75) und der kürzlich verstorbene Schurl Pazderka mit 80 roten Rosen die Aufwartung machten. Neben den vielen Titeln, die sie gewann, bekam sie vom ÖTV die Rolf-Kienzl-Medaille verliehen, von der Stadt Wien das Sport-Ehrenzeichen. Für die jüngeren und jungen Semester aber war sie eine mehr oder weniger Unbekannte, von deren Erfolgen und Leistungen sie so gut wie nichts wussten. Mir wird sie auch verwandtschaftlicher Beziehungen wegen stets in Erinnerung bleiben.
US-Open, Qualifikation, Flushing Meadows, New York: 2. Runde: Der zuletzt keineswegs erfolgsverwöhnte Jurij Rodionow nahm mit dem 6:4, 7:6 gegen den an Nr. 20 gesetzten Taiwanesen Chung Tseng auch die 2. Hürde auf dem Weg ins Hauptfeld, wo ihm in der letzten Quali-Runde der zuletzt starke Franzose Jacquet (Nr. 208) begegnet. Würde Rodionow gewinnen, gäb´s für die 1. Hauptrunde satte 100.000 Dollar, selbst eine Niederlage wäre noch 52.000 Dollar wert.
Erstmals seit seinem Debüt vor 20 Jahren musste sich der 38-jährige Franzose Richard Gasquet nach einem 2:6, 4:6 in der 2. Quali-Runde gegen den unbekannten Litauer Gaubas vorzeitig von New York verabschieden.
US-Open, Mixed-Madness-Exhibition. Das Love-Couple Tsitsipas-Badosa gewann das Showturnier mit einem Finalsieg gegen Fritz-Anisimowa (USA).
ITF-Circuit, Herren, Maribor, Slowenien, 15.000 Dollar: Der zuletzt auch im Einzel mitunter erfolgreiche Alexander Neuchrist verlor gegen Wildcard-Spieler Belozentsew mit 4:6, 4:6.
Kottingbrunn, 15.000 Doll:4, ar: Mit Sorger (7:5, 7:5 gegen Rivera, Nor), Nico Hipfl (7:5, 6:2 gegen Bassem, Ägypten), Glöckler (4:6, 6:4, 7:6 gegeN Hrazdil, Tch), Hausberger (0:6, 6:4, 6:3 gegen Wirlend, Ö, WC), Trinker (7:6, 4:6, 6:4, 7:6 gegen Wagner, Ö) und Kobierski (Ö, 6:4, 7:6 gegen Oplustil, Tch) erreichte ein halbes Dutzend ÖTV-Spieler das Achtelfinale.
Nachtrag: Ollersbach bei Neulengbach, 15.000 Dollar: Erfolgserlebnis für den Antonitsch-Neffen Neil Oberleitner. Der Wiener gewann das Turnirr mit einem Finalsieg gegen den Tschechen Nicod (Nr. 1), der bei 7:6, 6:7, 0:1 aufgeben musste.
ITF-Turnier, Damen, W35, Vigo, Spanien: 1. Runde: Tamira Pazsek gab im Duell der 33jährigen gegen die 34jährige Russin Diatschenko bei 1:6, 1:3 auf.
FUSSBALL. Champions League-Play-off: Die Salzbrg-Bullen stehen nach einem 2:0-Auswärtssieg im Ausweichort Lublin (Polen) gegen ukrainischen Rekordmeister Dynamo Kiew mit einem Bein in der Millionenliga. Die Tore für die Multikultitruppe des neuen Oranje-Trainrrs Lijndrrs schossen Nene und Kjaergaard. Rückspiel in einer knappen Woche in Salzburg.
RADSPORT. Vuelta d‘ Espana, 5. Etappe, Fuente del Maestra – Sevilla, 177km. Der tschechische Grand-Tour-Neuling Pavel Bittner gewann das Hitzerennen bei bis zu 40 Grad im Massensprint vor dem velgischen Superstar Wout van Art und dem sputstarken Australier Groves, die beide schon je einen Tagessirg errungen hatten. In der Gesamtwertung änderte such nichts, der Slowene Roglic verteidigte das rote Trikot, Gall ist weiter 6. (+47), Konrad (69., 9:16), Kepplinger und Gamper gewannen durch Stürze und Aufgaben ein paar Plätze.
LEICHTATHLETIK. Masters-WM, Göteborg. Der inzwischen 68jährige schwedische Ski-Superstar Ingemar Stenmark, Doppelolympiasieger (SL, RTL), 5facher Weltmeister und 86maliger Sieger von Weltcuprennen, meisterte in der Klasse der 65- 69jährigen im Stabhochspringen drei Meter, womit er unter LA-Spezialisten immerhin Achter wurde. Der mittlerweile kahlköpfige Stenmark lieferte damit aber nicht nur einen Beweis seiner Fitness, die vom ersten Hinschauen kontrastiert, sondern hat damit auch demonstriert, dass er noch top ist, was seine Geschicklichkeit betrifft. In den von mir gelesenen Geschichten zum 3m-Sprung allerdings stand nirgendwo zu lesen, dass Stenmark schon in den 70er- und 80er-Jahren sein Bewegungsgefühl und seine Motorik unter anderem auch beim Seiltanzen in seiner Heimat Tärnaby immer wieder geschult und perfektioniert hat. Und schon damals hat er auch mit allen möglichen Turn-, Balance- und Leichtathletikübungen seine Standfestigkeit perfektioniert. Darum auch schied er selten aus. Und darum schwingt er sich noch heute mit dem Stab über solche Höhen.