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Nur keine Schnellschüsse in unseren geschützten Sport-Werkstätten, gell….

APA/Hochmuth

‎Wenn man sich so umschaut im heimischen Leistungs- und nur partiell auch Spitzensport, dann stellt sich unsereins die Frage, wie es sich  – im Gegensatz zum Regelfall im Profifußball – hierzulande eingenistet hat, dass Teamchefs, Cheftrainer, Sportdirektoren oder Koordinatoren trotz fehlender, breitgestreuter Erfolge nie hinterfragt, erst im Worst Case zur Diskussion gestellt oder Gott behüte gar gefeuert werden. Ja, mitunter beschleicht einen das Gefühl, dass es da vor allem in unserem Dachverbandssystem aus alles andere denn sportlichen Motiven so etwas wie geschützte Werkstätten gibt, die man besser nicht anrührt, damit man sich keine Finger verbrennt. Oder sonstige Wunden zuzieht…

Ich tippe dieses Thema angesichts der Reaktionen auf die Doppelpack-Pleite der ÖFB-Fußballfrauen gegen Polen an, mit der die dritte EM-Endrunde verpasst wurde. Frau Fuhrmann, die als Teamchefin für die Abwärtsspirale natürlich die Verantwortung trägt, hat gar nicht daran gedacht, von sich aus Konsequenzen mit einem Rücktritt zu ziehen. Sie argumentiert anders: Schnellschuss aus Emotionen, das gehöre sich nicht, schon gar nicht für sie, da sie doch so eng mit den Spielerinnen verbunden wäre, für die Aufgabe brenne, die noch dazu ein besonderes Privileg wäre.

Nichts für ungut, aber für mich haben solche Befindlichkeiten dann, wenn es um eine wichtige und nötige Trendumkehr geht, nichts verloren. Aber bei ganz schön vielen heimischen Sportverbänden herrscht eine ähnliche Mentalität und Einstellung a la Fuhrmann dann und dort, wo das eine oder andere oft fern der Heimat geschliffene Ausnahmetalent die enormen Defizite daheim nicht nur in der Breite, sondern auch Spitze kaschiert.

Dieser rote Faden zieht sich vom Tennis bis zum Tischtennis, vom Schwimmen bis zum Rudern, von der Leichtathletik bis zum Triathlon  – und inzwischen leider auch bis zum (alpinen) Skisport. Und wo auch immer es an systematisch aufgebauten Erfolgen mangelt, dort wird mit Hilfe von mehr oder weniger gut bezahlten  PR-Strategen versucht, uns mit aufgemotzten Randgeschichten ein X für ein U vorzugaukeln. Letztlich aber entscheiden immer noch und wieder Resultate auf höchster Ebene, was und wie viel es geschlagen hat.

Da wird´s Zeit, dass sich auch der ÖSV bei der Nase nimmt und hinterfragt, warum Millionenaufwand und Return of Investment in einem krassen widerspruchstehen. Wie heute beim ersten Europacup-Riesenslalom in Zinal, wo es jeweils nur einen Läufer unter den Top 10 (9., Dornauer), Top 20 (20., Riederer) und Top 30 (28., Marksteiner) gab. Was gewesen wäre, wäre der schnelle Joshua Sturm nicht ausgeschieden, diese Frage gehört zur Kategorie „Hätti-wari- täti“. Ein rotweißroter Klassiker, der auch auf Irene Fuhrmann und andere „Erfolgs-Granden“ zutrifft, die sich in ihren geschützten Werkstätten daheim und wohl fühlen.

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