Toll, dass sich Conny Hütter den WM-Frust mit dem Abfahrtssieg auf der permanenten Olympiastrecke in Kvitfjell aus Leib und Seele gefahren hat. Auch wenn weniger toll war, dass man sie mit oder kurz nach einer mittelschweren Verkühlung auf Teufel komm raus als Punktelieferanten (Nationscup) gleich wieder hat starten lassen, sodass die ehrgeizige Conny lange gebraucht hat, um ihre allerbeste Form zu finden.
Freuen wir uns über Hütters dritten Saisonsieg, um den sie so nebenbei zittern musste, als der vom ÖSV-Ex-Herrencheftrainer Andi Puelacher betreute bayrische Jung-Twen schwedischer Herkunft namens Emma Aicher, 21 seit November 2024, sie um ein (Frauen) Haar fast noch abgefangen hätte. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der Allrounderin Emma Aicher mit der aussichtslos hohen Nummer 30 fast eine WM-Medaille gewonnen hätte. Im Gegensatz z u unseren Hoffnungen, inklusive jener halbwegs wieder auferstandenen Ex-Juniorenweltmeisterin und Europacupsiegerin Nadine Fest, deren aktuellen EC-Erfolge und die weniger anderer zu Saisonbeginn zum Großteil unter zweifelhaften Bedingungen stattgefunden haben. Nicht von mir aus erster Hand in den Mund, sondern anhand objektiver Berichte auch von Augenzeugen, die vor Ort und gesehen waren, was los oder gar etwas kurz geraten war.
Angesichts dieser dünnen Bilanz wär´s ja umso wichtiger und naheliegender gewesen, wenn der ORF zumindest in seinem 2er-Programm uns nicht mit Buckelpisten- oder Skicross-Weltcup aus dem fernen Georgien schon frühmorgens und vormittags verwöhnt hätte, sondern vom oder mit dem Studio in Klagenfurt über die nahe Landesgrenze nach Tarvis gefahren wäre, um dort live von der (trotz Wetterunbill) durchgeführten Junioren-WM und damit auch live vom Wohl und Wehe unserer bisher eher enttäuschenden Talente mit oder ohne Zukunftsperspektiven zu berichten – ganz zu schweigen von der vierfachen Eisschnelllauf-Juniorenweltmeisterin Rosner, in der ein Star von morgen steckt, die aber so gut wie nirgends im Fernsehen vorkommt im Gegensatz jenen, die offenbar besondere Günstlinge einflussreicher Politiker sind. So nebenbei sei erwähnt, dass vom Streif-Bergberglauf in Kitzbühel, dem Herbst-Hell of a Race ohne Ski, das der Triathlon-Pionier verbunden mit Jugendsportförderungen aus der Taufe gehoben hat, aus welch Gründen immer noch nie etwas gezeigt wurde…
Dafür wurden und werden wir noch immer mit freundlicher Unterstützung der im heiligen Tirol immer noch gut verankerten bis vernetzten Grünen mit Übertragungen vom Motorsport-„Weltereignis“ eines 1812km langen WC-Endurance-Rennens auf Trab gehalten, ehe der Zweitliga-Zweitklassen- Fußball in Konferenz- und dann Live-Schaltung zu seinen, auch den Sponsoren zuliebe zu Wort und ins Bild kommt, bevor wir dann um 22.30h ganz sicher von den Beteiligten wohl selbst gestalteten (finanzierten) – um 22.30h einen Beitrag über die NON-FIS-Freerider sehen durften.
Die bei ihrem Hallenmeisterschaften nicht gerade vorrangig behandelten Leichtathleten sind um 23.30h als Mitternachtseinlage dran und – sein Pferdefuß ist, dass es vorher den Hugo „Nazionale“ Simon gab, der schon immer in Weisenheim am Sande bei Ludwigshafen lebt – der in Kitzbühel (Obernauer) zum Springreiter gebrachte, ausgebildete Max Kühner dann ausnahmsweise doch als Vorjahrssieger der Global Champions Tour, Olympia- und Weltranglisten-Siebenter um 5h früh, jawohl zu nachtschlafender Zeit, über die Scheibe huschen darf. Wer auch zu kühn, einen unserem Zungenschlag doch nahen Beute-Österreicher zu zeigen…
Wer sich die Mühe macht und anschaut, welchen Sport abseits von Ski und Fußball uns das vom gefoppten Beitragszahler finanzierte staatliche Fernsehen aufs Aug drückt, der darf sich nicht wundern, wenn das Gros unseres (auch olympischen) Grundlagensports zugunsten eines zuletzt weit mehr geförderten, medaillenträchtigeren Fun-Sports ebenso wie der Lifestyle-Bewegung Yoga drauf und dran ist, in internationaler Bedeutungslosigkeit zu versinken. Wir sind samt Rahmenbedingungen zu solch Randfiguren geschrumpft, dass ich mich frage, was sich beim „Regierungs-Zuckerl“ ändern kann, das ja bekanntermaßen in den sauren Spar-Apfel beißen und dafür auch Sponsoren nicht nur wie das Glücksspiel – das Glück is halt a Vogerl, das manchmal (r) ausfliegt- auspressen muss.
Viel Vergnügen bei der Quadratur des Kreises, wozu auch gehört, dass ORF-Sport+ als Nischen oder Alternativprogramm zum Einser für ohnehin bevorzugte Begüterte ersatzlos gestrichen werden soll. Abgesehen vom umstrittenen Programm des Senders fielen mir da ganz andere Posten ein, bei denen sich Unkosten (nicht pauschal, aber für aussagelose Experten, die versorgt werden) sparen ließen wie mit weißen, hochbezahlte ORF-Elefanten (an-, aber freigestellt), die für ganz schön rote Zahlen abgesehen von den laut ORF-Wahlen ziemlich rotgrün punzierten, aber selbstredend total unabhängigen Redakteuren sorgen…

