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Ob Pisten, ob Schanzen: Vor Spiel mit Hochrisiko zum Saisonende sei gewarnt

Schwerer Hang, selektiver Kurs, da trennte sich in Sun Valley sozusagen die Spreu vom Weizen. Nicht nur, dass es ein Drittel gar nicht bis ins Ziel des finalen Riesenslaloms schaffte, gab´s Zeitunterschiede bis zu mehr als sechs Sekunden in einem Lauf, fast so wie sonst für Exoten gegen die Elite. Und mittendrin dabei waren auch die beiden Österreicherinnen Brunner und Liensberger, nicht aber die beste Riesenslalomläuferin Julia Scheib, die sich am Weg nach Idaho oder erst dort eine schwere Verkühlung eingehandelt hatte, die einen Start nicht zuließ. Zum Glück fuhr sie nicht auf diesem Hang.

Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier, die in Kvitfjell noch vom Krankenbett eine Nacht danach  nur 0,39 auf die Siegerin verloren hatte, saß einen Tag nach ihrem Startverzicht in Sun Valley schon im Flieger Richtung Heimat. Venier spürte, dass sie nach der langen Saison, dem unerwarteten Gold-Triumph, den Feiern, einer Angina und Antibiotika einfach schon zu leer war, um ihrem Körper ein schwieriges Rennen zuzumuten. das Skiläufer Innen-Leben ist mitunter lebensgefährlich – vor allem im Finale einer durch die WM doppelt anfordernden Saison, wenn Kräfte wie Konzentration fast am Ende sind. Auch mit ein Grund, warum man heute in  Sun Valley um US-Amerikanerin Moltzan nach deren wilden Ausritt bangte – in einem Riesenslalom und in keinem Speed-Rennen.

Darum sei mir gestattet, vor einem Spiel mit extrem hohem Risiko zu warnen, wenn das Gros der Sportler: Innen schon aus dem letzten Loch pfeift. Womit ich von den Alpinen in Sun Valley zu den  Skispringern komme, denen mit erst dem Rekord-Bakken in Vikersund und nun mit dem Planica-Finale zum ebenso krönenden wie gefährlichen Abschluss einer WM-Saison die größten Flugschanzen der Welt zugemutet werden. Wenn möglich auch mit einer spektakulären Weltrekordjagd mit Weiten über 250m, sofern es die Bedingungen zulassen. 

Alles nach der Devise: Gib dem Affen Zucker, sprich: Sensationen, die Schlagzeilen machen, ob beim Wettfliegen mit atemberaubenden Siegen oder auch lebensgefährlichen Stürzen. Wie jenem des Norwegers Tande, der noch nicht so lang her ist. Und der all jenen eine Warnung sein sollte, die in ihrem Terminplanungen offenbar alles ins Kalkül ziehen, nur nicht Rücksicht auf  die größtenteils schon ausgepowerten Hauptdarsteller dieses Hochsicherheitsakts nehmen. Auch darüber wie über  Diktate des Fernsehens muss einmal zumindest so ernsthaft diskutiert werden wie über das ausgereizte Material samt Betrügereien. Sportler sollten sich einig darin sein, weder als Marionetten noch Menschenmaterial zu dienen, Noch dazu um Kleingeld gemessen an Irrsinnsgagen in Sportarten, in denen weder Hals- noch Beinbruchgefahren drohen… 

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