Fussball

Obwohl 0:1 gegen Franzosen schmerzt,, darf daraus keine Dolchstoßlegende werden

Die Euro-Phorie hat einen Dämpfer erhalten. Der Traum von einem rotweißroten Sommermärchen scheint sich eher in eine Utopie zu verwandeln. Test-Triumphe und enttäuschender Ernstfall sind halt ebensolche Gegensätze wie oft Wunsch und Wirklichkeit. Natürlich war´s bitter, dass der Schuss, obschon per Kopf, nach hinten losging gegen den Vize- und Exweltmeister Frankreich durch das Eigentor des Ex-England und aktuellen M´Gladbach-Legionärs Maxi Wöber, der zum tragischen Helden des ersten EM-Spiels wurde. Aber so weit ich das den Post-Match-Interviews entnehmen konnte, waren die Österreicher selbstkritisch genug, um daraus keine Dolchstoßlegende zu basteln.

Was das heutzutage so wichtige Spiel gegen den Ball betrifft, also so etwas wie Zerstörertum, zeigte die Rangnick-Truppe ihre Stärke, wenn´s aber darum ging, beim Spiel mit dem Ball besondere Akzente zu setzen und Torchancen zu kreieren, wurden spielerische Mängel, Defizite an Ideen und durchschaubare Absichten offenbar. Daran konnten Verzweiflungsangriffe in der Schlussphase nichts ändern, höchstens zu falschen Rückschlüssen führen nach dem beliebten Konjunktiv: Was wär´ gewesen, wenn…?

Ganz ehrlich hatten wir nur eine einzige, echte Torchance durch Baumgartner, als er freigespielt von Kapitän Sabitzer, sich den Ball zu weit vorlegte und dann nicht richtig traf. Ansonsten gab´s kaum ein Durchkommen gegen die kompakten Franzosen, die wieder im schnellen Umschaltspiel demonstrierten, dass sie unsere sonst bewährten, zielsicheren Waffen noch besser als wir beherrschen. Nicht auszudenken, hätte Kylian Mbappe seine zwei Top-Chancen nicht ebenso verjuxt wie Giraffe Giroud jene, als er den Ball frei vorm Tor nur peripher traf.

Also seien wir ehrlich und bei aller Patriotismus so demütig, um zu gestehen, dass wir zwar den gallischen Hähnen mit Herz, Leidenschaft und Emotion einen großen Kampf geliefert haben, aber summa summarum halt nicht jene spielerische Qualität besitzen wie sie, wenn sie  sich aufplustern. Natürlich war und ist´s wichtig, trotz vergebener Liebesmüh auch das Positive, sprich Laufkraft, Aktionsradius und Vertrauen mitzunehmen ins nächste Match, wei0 aber nicht, ob sich Freund Baumgartner nicht zu weit aus dem (Interview) Fenster gelehnt hat, wenn er sagt, gegen die Polen holen wir mit unserem Spiel drei Punkte. Ich kann dieser ziemlich gewagten These aus  Vorsicht ohne Negativismus nur hinzufügen: Dein (gewagtes) Wort in des Fußballgottes Ohr.  

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