ORF-Kommentator Oliver und sein Experten-Co. Hans überschlugen sich vor Begeisterung, als Stefan Babinsky nach und trotz des lästigen Wartens wegen einer Rennunterbrechung am wesentlich verkürzten Lauberhorn mit guten Zwischenzeiten auf Platz 14 fuhr. Drittbester der aufs Haupt geschlagenen ÖSV-Garde (8/13/14), womit der Super-G-Spezialist sein ebenso lauthals bejubeltes bestes Abfahrtsresultat aufstellte! Natürlich haben sich die Zeiten geändert und die (Schweizer) Uhren gehen zwar immer noch präzise wie eh und je, sportlich aber doch etwas anders als ehedem. Nichtsdestotrotz hätte man früher über solche Ergebnisse eher die Nase gerümpft denn so getan, als wäre ein neuer Stern aufgegangen.
Als bekannter Negativist, Nörgler oder Beckmesser möchte ich kurz darauf hinweisen, dass es sich beim steirischen Pilotensohn eines Wieners um einen nicht mehr taufrischen Jungspund handelt, der sich frisch und fröhlich ein Herz genommen und gesagt hätte. Hoppla, jetzt komm´ ich, nein. ich bin schon da. Der gute, zuletzt immer stärkere Stefan wird im April nämlich schon 28 Jahre, womit er um eineinhalb Jahre älter ist als jener aktuelle Alpin-E. T. namens Marco Odermatt, der heute just beim Heimrennen in Wengen ebenfalls sein bisher bestes Resultat in einer Weltcupabfahrt mit Genugtuung kommentierte – allerdings mit seinem Premieren-Sieg, bei dem er den regierenden Weltmeister hervorkehrte, sechs Zehntel vor dem neuen französischen Abfahrtsstar Sarrazin, der übrigens aus dem Riesenslalom kam.
Und mit der durchaus gelungenen Abfahrt von Stefan Babinsky wurde auch der ÖSV-Heimtriumph beim Europacup-Super-G am WM-Berg 2025, dem Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm, dementsprechend gewürdigt bis hochgelobt mit den Glückwünschen der ORF-Experten. Immerhin hatte nicht nur ein gewisser Felix Hacker, 24, gewonnen, sondern ein ebenfalls schon weltcuperprobtes ÖSV-Duo (Rieser, Traninger) die Plätze 4 und 5 belegt. Skifahrerherz, was willst du mehr?!
Wenn ich ehrlich bin, dann würde ich mir wünschen, dass da endlich ein paar jüngere Semester von der Nebenfront kommen und im Weltcup-Establishment einschlagen wie Raketen. Erst dann und dort, wo das nicht als Eintagsfliege geschieht, sondern konstant der Fall ist, kann man mich und wohl auch die Masse der Ski-Fans davon überzeugen, dass mit neuer Garde an Klasse eine glorreichere Zukunft beginnt. Denn Europacup und Weltcup sind verschiedene Paar Schuhe. Mit ein Grund, warum uns der im Weltcup so drückt, wenn einmal den alten Hasen jenseits der Dreißig die Luft ausgeht..