Allgemein

Ösi-Adler können unbewiesene Schummel-Vorwürfe Flügel nicht stutzen

Das neue Jahr endete zumindest bei den Schanzenadlern so, wie das alte aufgehört hatte – mit einem Ösi-Sieg durch jenen Kärntner Daniel Tschofenig, der bei der Agentur des einstigen Goldschmieds Toni Innauer unter Vertrag steht. Und natürlich, auch wenn´s beim Neujahrsklassiker in Garmisch-Partenkirchen weder einen Doppel- noch Dreifachsieg für Österreich gab, sondern nur einen weiteren Teamerfolg (3. Hayböck mit Schanzenrekord, 5. Hörl, 8. Kraft, 17, Ortner), so wittern die argwöhnischen gegnerischen Besiegten einen Vorteil bei den Sprunganzügen. Nicht nur die Deutschen, auch die Norweger, die man gut und gerne auch fragen könnte, warum der Loipen-Weltcup, Biathlon meist inklusive, sich zu norwegischen Meisterschaften mit internationaler Beteiligung entwickelt haben. Da könnte man ja auch etwas misstrauisch werden, nicht wahr…

Tschofenig jubelt, Hayböck springt 145,5m weit, Deschwanden als 2. aufs Stockerl.

Diese unterschwelligen Vorwürfe unerlaubter Materialvorteile sind ja nichts Neues, sondern gab´s schon vor einem halben Jahrhundert, als es dem findigen Kopf Baldur Preiml gelungen war, das Skispringen mit Fischer- und später Kneissl-Ski, mit Helm statt Mütze, schnittigen Rainalter-Hosen-Anzügen statt Pluderhosen, neuem Trocken-Sprungtraining, der psychoregulativen Schellbach-Methode und Einfällen des kreativen, späteren  Lauda-Fitmachers  Willy Dungl von Kopf bis Fuß so zu revolutionieren, dass die zu Mitläufern degradierten Österreicher selbst den Zucht-DDR-Stars mitunter um die Ohren sprangen. Wie mit Tournee-Auftakt und Gesamt-Sensationssieg eines Willy Pürstl vor Dreifachsieger Schnabl – und ohne Wunderkind Innauer, das nach Oberstdorf-Salto alles aus Spitalsperspektive erfuhr. Und die Entzauberten riefen: Haltet den Dieb!

So wiederholt sich also in abgewandelter Form eine Springergeschichte, wobei man sich auch vor 50 Jahren fragte, warum der nur vermeintlich stramme Parteisoldat Aschenbach mit Danneberg, H. Glass und Wosipiwo sogar Gold, Silber gewinnen und auch bei anderen großen Springen vor Weltcupzeiten (1979 Dezember Cortina, Innauer) so mithalten konnte wie am heutigen Neujahrstag bei teils windigen Kapriolen der Schweizer Spätzünder Deschwanden, der Slowene Lanisek, die Norweger Forfang und Sundal, zwei Japaner, das deutsche Trio Geiger, Wellinger und Paschke, immerhin fünffacher Saisonsieger als Jungbrunnen auf seine alten Tag, und sogar US-starlet Tate Frantz? Dessen Teamkollege Bickner hingegen hat den Anzugstest in Partenkirchen nicht bestanden.

Haben etwa gar alle genannten Ösi-Konkurrenten auch klammheimlich geschummelt, um den rotweißroten Überfliegern die verdächtigen (Sprung-) Hosen auszuziehen? Genau jene, die allerdings von Kontrolloren weder beanstandet noch aus dem Luftverkehr gezogen ,wurden. Wie die Dinge liegen, ist´s also heiße Luft, die Schlagzeilen mit Stunk macht, der ytimmung verdirbt und rundum nichts als Argwohn, Neid bis gar zu Hass schürt. Unsere Alpinen allerdings könnten sich glücklich schätzen, würden sie ohne jeden Beweis ins Gegner-Visier geraten, sich als seltene Podest- oder Siegläufer: Innen (2x Hütter) mit Schummelei konfrontiert zu werden.

Da dürfen wir nur hoffen, dass Präsidentin Roswitha Stadlober als Slalomstar i. R. mit ihrem optimistischen Weitblick-Prognosen recht hat, dass die beiden Podestplätze des umstrittenen Bormio wie am Semmering den Pistenartisten die Kraft und dem Schwung verliehen haben, um das alte alte, eher verpfuschte Jahr mit tollen Ergebnissen samt WM-Medaillen aller Art auch in Saalbach vergessen macht. Und man auf sie mit spätem Prosit so anstoßen kann wie heute den Adlern, die unter dem „Wettkampftrainer“ Widhölzl und seinem Team demonstriert haben, dass sie sich von Schummelei-Vorwürfen nicht die Flügel stutzen lassen. 

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen