Auch wenn es den einzigen Ski-Sieg in damit eine Goldmedaille ausgerechnet in einem der Schneeverhältnisse wegen höchst umstrittenen Teambewerb der Junioren-WM in Tarvis durch das Jungdamen-Duo Bürgler-Falch gab, dazu noch eine Bronzene, so holten die diesen Winter gebeutelten Talente der Next Generation im Super G durch Leonie Zegg (Silber) und Matthias Fernsebner (zweite Bronzemedaille nach einer in der Abfahrt) auch endlich weitere Einzelmedaillen für Rotweißrot. Jedenfalls Licht ins Dunkel als Zukunfts-Hoffnungsschimmer.
Noch aber ist´s nicht mehr als ein Vorschuss, bei dem auch Vorsicht mitschwingt. Nichts ist schwerer als der Übergang vom Junioren- in den Bereich der Elite, den zuletzt nur unsere Konkurrenz mit der heutigen schwedisch-bajuwarischen Kvitfjell-Siegerin Emma Aicher, der Kroatin Zrinka Ljutic, der Italo-Albanerin Colturi oder der Schwedin Öhlund mehr oder weniger spektakulär geschafft haben.
Es kann dem jahrelang dominanten ÖSV nicht schaden, einen Blick über die Grenzen zu werfen, um zu sehen, was dort viele auch mit österreichischen Ex-Trainern anders machen wie etwa Andreas Puelacher mit Aicher, die als 21jährige in dieser Saison in allen Bewerben startet, also eine echte Allrounderin in dieser aussterbenden Sparte ist. Auch wenn der alpine Skisport von gestern nicht mehr der von heute ist, seit aus vermeintlichen oder zu solchen gewandelten Exoten nicht nur eines Neo-Brasilianers wie Lucas Pinheiro Braathen neue Sieg- und Podestläufer: Innen geworden sind.
Das war eine der Erkenntnisse des Wochenendes, die andere liefert die Nordische Ski-WM in Trondheim, die mit Heimvorteil und sonstigen Vorzügen zu einem ähnlichen Triumphzug der Norweger zu werden scheint wie seinerzeit die Lillehammer-Spiele 1994. Um es auf die geographische Lage umzumünzen, so hängen nicht die Trauben, aber die Eiszapfen oder vereisten Tannenzapfen um einiges höher als im Weltcup-Alltag. das ist eben das Außergewöhnliche, das eine WM so besonders macht. Offenbar ganz besonders bei den Elchen, die sich schon nach drei Tagen im Gold- und Medaillenrausch befinden.
Ehe unsere Schanzenadler den seit Wochen immer flügger gewordenen Lokalmatadoren und Herausforderern den Kampf ansagen, hat Österreich weniger durch das Teamsilber von Pinkelig, Seifriedsberger, Eder und Mühlbacher für Furore gesorgt, sondern eher für Aufsehen und Kritik an der Art und Weise, wie Ex-Doppelweltmeister Johannes Lamparter mit einem trittfesten Finish gegen den Japaner Yamamoto den österreichischen Kombinierern das Team-Bronze sicherte.
Anderntags stand er als fünfter Blechtrommler im Schatten des inzwischen fünffachen Weltmeisters Jarl Magnus Riiber. Eines von mehreren Norweger-Stars, die im Jänner beschlossen, lieber eine Pause einzulegen, um daheim Luft zu holen statt atemraubende Weltcupbewerbe zu bestreiten. Wie übrigens auch der mittlerweile schon wieder zweifache Loipenweltmeister Johannes Klaebo oder die als Siegerin aus Sperre und Babypause gekommene Theres Johaug.
Und obwohl Olympia 2026 ruft, pfeifen zumindest der behandelbare, aber so hört man, unheilbare Riiber und die ihrer Siege, Rekorde und des Trainings müden Boe-Biathlon-Brüder auf weiterem Goldschatz im Zeichen der fünf Ringe. Das ist aus meiner Sicht so interessant wie die vielen Asthmatiker, die im Spitzensport statt von Onkel Doktor zu Doktor von Erfolg zu Erfolg eilen. Aber seit Sinner und Swiatek ist ja sowieso bei den oder besser durch die Saubermacher alles anders und weit weg von Missbrauch….

