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ÖSV und die Assinger-Causa: Zeitgeist-Zuckerbrot statt Peitschenknaller-Tortur

Auch wenn der Skiwinter inzwischen endgültig vorbei und auch die Akte Assinger, jene des Damenchefs, mittlerweile geschlossen ist, so möchte ich den Ball auffangen, den der zweifellos international anerkannte, hoch respektierte Tennis-Coach Günter Bresnik nicht nur als Thiem-Entwickler geworfen hat. Arzt-Sohn Bresnik nahm dabei Bezug auf die Samtpfoten-Methode, mit der sich der Skiverband in der leidigen Causa aus der eher peinlichen Affäre zu ziehen versucht, in der angeblich zu autoritärer Ton für dissonante Musik bei einigen Damen gesorgt hat, vor allem der Super-G-Weltmeisterin aus Tirol. Und da man ja vor allem seit der bereits wieder eingeschlafenen, skandalisierenden Me-Too-Welle im ÖSV dem Mainstream-Zeitgeist nachhechelt mit all dem, was der verlangt, schickt man jetzt g´standene Trainer und ihre Schützlinge zu Kommunikationskursen, damit sie sich wieder besser verstehen und  nicht mehr versklavt und gedemütigt fühlen müssen.

Andersrum gesagt: Weniger harte T(or)Tour auch im Training, mehr  Streicheleinheiten, damit ja nichts in die falsche Kehle (oder Kniekehle) rutscht. Alles nach dem Motto: Friedenspfeife statt Zuckerbrot und Peitsche, jener alternativen Devise, die der als harter Hund bekannte Bresnik meiner Meinung nach zu Recht für zielführender und erfolgversprechender hält. Was das betrifft, so kann ich das übrigens auch als Augenzeuge bestätigen, der bei Hitze in Hamburg, in Nizza und Lyon mehrmals die mitunter brutal-gnadenlosen, schweißtreibenden, körperlich wie mental an und fast über die Grenzen gehenden Drills verfolgt hat,  bei denen der Coach keinen Pardon kannte und auch keinen Widerspruch duldete, solange er keine Erschöpfungszustände erkennen konnte.

Mit der Härte, die er Thiem als Trainer abverlangte, war auch der unaufhaltsame Aufstieg des NÖ-Talents zum gefeierten mehrfachen Grand-Slam-Finalisten und zur Nummer 3 der Welt verbunden, der den finalen Lohn dieser harten Arbeit schließlich, zwar getrennt von Bresnik, aber nichtsdestotrotz sein (Protektions-) Tenniskind, mit dem US-Open-Triumph einstreifen konnte. Was dann alles über die Handgelenksverletzung hinaus in den Folge-Jahren kam oder nicht, wollen wir jetzt nicht diskutieren. Demnächst soll Freund Thiem ja nach einem Münzwurf für eine Struff-Partie in München ja bei Sandstrand-Turnieren gegen gute Gage als Beach-Boy auftreten. Nach dem harten, von Erfolgen gekrönten Weg geht er als immer noch junger Jungdreißiger halt jetzt den des geringsten Widerstandes. 

Und wenn vom Tennis-Beispiel Bresnik, der nichts von faulen Kompromissen im Sport hält, dann möchte ich nicht zuletzt auch einen höchst erfolgreichen Trendsetter seiner Szenen erinnern, was Härte im Training, aber auch im Umgang samt Ton mit seinen Sportler: Innen betraf. Auch Gunnar Prokop war kein Kind von Traurigkeit als LA-Trainer, Handball-Coach und Manager, vielmehr trug er den Stempel des Peitschenknallers, der immer und überall versuchte, aus seinen Schützlingen, Frau und  Schwägerin inbegriffen, das Maximum herauszuholen.

Wer nicht lernt, sich  im Training zu quälen und den inneren Schweinehund zu überwinden, der wird da und dort vielleicht den einen oder anderen Zufallstreffer landen können, aber keine konstante, fixe Sportgröße werden. Mag schon sein, dass dabei auch Tränen vergossen wurden, aber unterm Strich gab es in der Prokop- und Konsorten-Ära Gold, Silber, Bronze, Weltrekorde und Serien-Europacupsiege.  Ganz ohne Streicheleinheiten, die es auch nie für Gunnar gab, der ohne Kommunikations-Seminare meist die richtigen Worte fand. ..

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