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Oft dementiert, nun finalisiert: Hamilton wechselte aufs Ferrari-Springross

Wenn ich mich recht ans Vorjahr erinnere, dann wurde immer wieder lauthals dementiert, was immer wieder ventiliert wurde, dass sich nämlich der siebenfache Formel-1-WeltmeIster Lewis Hamilton künftig nicht mehr von dem für ihn nicht mehr so guten Mercedes-Stern leiten lassen und den Rennstall wechseln würde. Wenn man noch vor kurzem dem Mercedes-Prinzipal Wolff zugehört hat, dann hatte es den Anschein, als wäre mit Lewis wieder und weiter alles in Butter, sozusagen auf Untertürkheimer Schiene und Liebe, Wonne, Waschtrog bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag.

Alles nur vorgespielter Konjunktiv, zumindest offiziell ist seit heute alles anders, seit heute sind Mercedes und Hamilton inzwischen geschiedene Leute, also Geschichte – und der Brite mit Jamaika-Wurzeln der neue Wunderwuzzi von Ferrari, der mit den Italienern ein neues Erfolgskapitel aufschlagen soll. Welch ein großer und vielfacher Champion der gute Lewis war, darüber braucht man nicht zu diskutieren, da sprechen die Titel und die Zahl der Siege für sich, die er in Kombination mit den jahrelang unschlagbaren schwäbischen Sternsingern, dem einstigen Ratgeber Lauda und dessen guten Freund Wolff am Kommandostand auf seinem Konto hat.

Zurück bleibt nur die Frage, ob der auch schon in die Jahre gekommene Brite nur deshalb des Öfteren auch teamintern gegen den weit jüngeren britischen Stallkollegen Russell den Kürzeren gezogen hat, um sozusagen den unter der Hand, aber von langer Hand geplanten Abschied/Absprung zu provozieren, ist nichts als Spekulation. Finanziell, da bin ich mir aber fast sic her, hat sich Lewis Hamilton sozusagen auf die Pole-Position katapultiert, sonst wäre er ebenso sicher nicht auf das seit Jahren unzuverlässige, mal sauschnelle, dann immer wieder lahmende Springpferd aufgesprungen, dem er im Endstadium seiner Karriere jetzt die weltmeisterlichen Sporen geben soll.

Ob und wie gut das im Zusammenspiel mit Partner Leclerc funktioniert, das wird sich vielleicht nicht auf Anhieb zum Saisonstart im März herausstellen, aber ganz sicher, wenn der Formel-1-Tross nach Europa überdieselt. Spätestens dann sollte sich zeigen, wie groß oder wie wirkungsvoll der Output ist, der von Hamiltons Input als weltmeisterlicher Pilot und technischer Ratgeber ist. Auch wenn er immer noch so gut und schnell fahren können sollte wie in seinen Glanzzeiten (oder wie der ewig junge Alonso), so würde das nicht genügen, wie immer der Rennstall heißt. Im Grand-Prix-Sport regiert noch immer die Formel eins, die da heißt: Mensch und Maschine müssen erstens perfekt zusammenpassen, zweitens aber jeder der beiden auf Hochtouren laufen, um zu gewinnen.

Man darf gespannt sein, ob Ferrari mit Hamilton an die Zeiten von Lauda, Prost und Schumacher anschließen kann. Oder Lewis, der Brite, manchmal „störrische Esel“ in Modena dazu bringen oder zwingen kann, das  Pferd nicht mehr beim Schwanz aufzuzäumen?

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