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Oliver Glasner als Trainergarant, der Sensationen mit Crystal Palace zur Regel macht

Längst ist von Eintagsfliegen nicht mehr die Rede. Ganz im Gegensatz dazu wird´s langsam zur Regel, dass der jahrelang unterschätzte, eher leisetretende Trainer Oliver Glasner mit der vor einen Jahr noch abstiegsgefährdeten Truppe Crystal Palace nicht nur in der Premier League, sondern auch in Cup-Bewerben einen historischen Erfolg nach dem anderen erringt und solche Sensationen auch immer wieder bestätigt. Und all das, obschon ihm – wie einst auch Ralph Hasenhüttl bei Southampton – die besten Spieler stets um Millionen verkauft wurden und dafür in letzter Minute nur gehobenes Mittelmaß engagiert werden konnte.

Da aber bei Glasner stets die von ihm meist  taktisch perfekt eingestellte Mannschaft der Star ist mit ein paar Einzelkönnern, hat sich Crystal Palace aktuell zum Team der Stunde auf der Insel gemausert. Der Klub aus dem Süden von London, der zum Großteil dem US-Amerikaner Johnson (Pharma-Erbe Johnson & Johnson) gehört, ist als einziger Verein nach sechs Runden in der Premier League noch ungeschlagen, hat den FA-Cup ebenso gewonnen wie den Community Shield gegen Meister Liverpool,  den die Kristallenen heute auch im Liga-Duell im heimatlichen Selsburk-Park wieder gemeistert haben – mit einem Tor in der letzten Minute der Nachspielzeit zum 2:1, nachdem der Liverpool-Ausgleich kurz vor Ende der regulären Spielzeit trotz klarer Abseitsstellung vom VAR akzeptiert worden war.

Allmählich wird einem dieser Oliver Glasner unheimlich mit Erfolgen, wie sie vordem nur ein Ernst Happel im Ausland gefeiert hat, ein ganz anderer, mitunter höchst skurriler Typ als Glasner, schon zu Spielerzeiten in den 50er-Jahren als  „Wödmasta“ trotz vieler Leichtsinig- und Diziplinlosigeiten seines großen Könnens  wegen sportlich geadelt. Glasner hingegen war eher Mittelmaß als Stürmer, der nach einem fatalen Schädel-Hirntrauma seine Sportlerkarriere beenden musste. Aber wer weiß,, welch innere Kräfte und welch Empathie und Feingefühl er aus dem Schicksalsschlag bezogen und weiterentwickelt hat, um sie im inneren Kreis ohne medialem Getöse wirkungsvoll einzusetzen.

Der Innviertler muss irgendeine spezielle Gabe besitzen, dass er auch in einer einfachen Fremdsprache die richtigen Worte zur richtigen Zeit findet, um damit aus einem Nachzügler und  Abstiegskandidaten einen Klub zu machen, der den viel höher eingeschätzten Millionärsvereinen  mehr als nur das Fürchten lehrt. Davor kann unsereins nur den Hut ziehen. Chapeau, Oliver. Wäre er Brite und nicht Oberösterreicher, wäre er vielleicht schon von King Charles III. als Wunderwuzzi geadelt worden, Zum Fußball-Ritter ohne Furcht und Tadel hat sich Glasner als Erfolgstrainer aber schon selbst geschlagen…

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