Ich frage mich langsam immer mehr und immer öfter, wer für die Programmplanung im ORF hauptverantwortlich ist – nicht nur, aber auch und nicht zuletzt, was den Sport betrifft. Was Weltsport und auch olympische Basisdisziplinen betrifft, in denen auch Österreicher: Innen ganz vorn mitmischen, sind wir höchst selten mit dabei und ganz vorn nur zu finden, was sportlichen Provinzialismus, Funsport-Fanatismus oder aber den (fast schon perversen) Gender-Wahnsinn betrifft. Und das, obschon der öffentliche-rechtliche Staatssender nicht nur viel Geld aus der Werbung kassiert, sondern von Staats wegen auch noch eine Haushaltsabgabe, die alle Staatsbürger zahlen müssen, selbst dann, wenn sie gar nicht ins (Narren) Kastl schauen, weil sie gar keines haben. Mitgehangen, mitgefangen.
Auch wenn Feministen oder alle, die eher der Weiblichkeit hold sind, so laut aufschreien wie seinerzeit beim innigen, aber fatalen, letztlich amtsentferndenden, sündteuren Siegeskuss des spanischen Fußballpräsidenten Rubiales für die pikierte Weltmeisterin Hermoso, werde ich trotzdem in medias res gehen. Abgesehen davon, dass er meint, ein Sommerloch stopfen zu müssen, stellt sich mir die Frage: Was ist den ORF-Machern eigentlich dabei eingefallen, alle Spiele der Frauen-Fußball-Europameisterschaft mit voller Moderatorinnen- und Experten/innen-Analysten-Runden uns live vorzusetzen, obschon die sportlich maßlos überschätzten ÖFB-Walküren gar nicht dabei sind in der schönen Schweiz, leider so wenig qualifiziert wie für WM, Olympia und diese EM 2025 im Nachbarland, weil sie an den Polen-Neulingen scheiterten. Solch Srtiefkindern des Glücks muss man natürlich (finanziell!!!) unter die Arme greifen, gell.
Das wichtigste Argument, mit vollen Hosen zu stinken, fällt also ebenso weg wie die Euphorie um die doch etwss andere Art von Fußball, die offensichtlich trotz nicht mehr so großer abendlicher Sommerhitze wenig Anklang findet. Die erste Hälfte des EM-Eröffnungsspieles sah bei uns im ORF der erweiterte Verwandtenkreis von 18.000 Zuschauern, der sich in der zweiten Hälfte der Norwegen-Partie auf sagenhafte 34.000 Fans erhöhte, für die und den erweigerten harten Kern die fesch bis luftig bekleideten ORF- und Ex-Kickeriki-Damen samt Herrn (Sch) Mählich den Mund fusselig reden, ganz so, als ob jemand dem daran kaum interessierten Fußvolk erklären möchte, wie die Wall Street in Manhattan funktioniert.
Die Ausreden, dass man sich halt nur Kleinkunst vor der Hustür leisten könne, also von Oberpullendorf statt Wimbledon, von Orientierungslauf statt Diamond League, von (ganzen vier Matches) in der Herren-Bundesliga zur zuschauerbefreiten Frauenliga, von 3×3-Mickey-Mouse-Basketball statt NBA, von eher dilettantischem American-Football statt NFL, von mehr Yoga als Turnkunst, ist für mich nicht stichhaltig angesichts dessen, dass Randverbände noch Produktionskosten zahlen müssen, während sonstwo vom Staatsfunk auch aus politischen Kalkül ganz schön viel Geld in den (Beach) Sand gesteckt wurde, mit dem sich schon das eine ooder andere Top-Weltereignis locker hätte finanzieren lassen. Das und Political Correctness scheinen/schienen dem Küniglberg jedenfalls wichtiger als Wimbledon, Tour de France, Diamond League, Junioren- und Nachwuchs-Europameisterschaften etc. vor der Haustür.
Mit Küss nur den Pfennig (oder Cent), wie das Sprichwort sagt, ist´s nicht getan. Und für wahre Hüter neuer ungeschriebener Gesetze darf selbstredend auch der eine oder andere Kuss, begleitet von Hochzeitsglocken, nicht fehlen – natürlich unter und mit (Sport) Frauen, damit niemanden dem Bösewicht Rubiales zugeteilt wird. Hoch sollen sie leben, die Quereinsteiger, denen Sport schnurzegal ist. Noch post festum des Sportministers a. D. ein Trend zum „zer-kogeln“. Samt Befürchtung, dass selten was Besseres nachkommt. Oder gar die Faust aufs Aug´…

