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Paris-Hoffnungen: Martin Espernberger als Mr. Butterfly, der trotz WM-Bronze kein Begriff ist

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Felix Auböck, der aktuelle Europameister und Exweltmeister über 400m Kraul, hat sich im Laufe von 10 harten Jahren einen guten Namen gemacht. Auch Simon Bucher, Wahllinzer aus Innsbruck, ist als Vizeweltmeister und Staffel-Europameister inzwischen kein Unbekannter mehr. Ohne jetzt beckmessern zu wollen, so bin ich mir leider fast sicher, dass die wenigsten mit Martin Espernberger etwas anfangen können, seines Zeichens aber immerhin WM-Dritter 2024 von Doha über 200m Schmetterling. Auch möglich, dass er mit dem älteren Bruder Paul verwechselt wird, der ebenfalls trotz gesundheitlicher Probleme ein Leistungsschwimmer wurde. Wie dank Mama alle Espermnberger-Kinder, “damit sie sich beim Sport nicht wehtun…” 

Zurück zu Bruder Martin und warum es abseits von Insider- und OÖ-Kreisen ziemlich schwierig ist, bei seinem Namen ein Gesicht vor Augen zu haben,  weil er ja nur alle heiligen Zeiten im Linzer Lande und Bade auftaucht. Aus gutem Grund, weil sich Martin Espernberger jenseits des Atlantiks aufhält. Aus dem geplanten College-Semester in Jacksonville, um Englisch zu lernen, sind inzwischen drei Studentenjahre geworden – Wechsel an die University von Tennessee inklusive.

Dort studiert der 23jährige mittlerweile nicht nur Elektrotechnik mit zuletzt wichtigen Prüfungen, die er der Belgrad-EM vorzog – ebendort hat sich Espernberger als flatternder Streamliner unter den Coaches Kredich und Murphy zu einem derartigen Mister Butterfly entwickelt, dass er heuer den Sprung zur engsten Weltklasse geschafft hat. Und zu WM-Bronze auch noch als Sophomore im zweiten Studienjahr zum SEC Scholar Athlete of the Year gewählt wurde, sozusagen ein kleiner Ritterschlag im Schwimmland USA.

In Florida und Tennessee machten ihm Top-Bedingungen, starke Kollegen und hartes Training binnen drei Jahren so schnelle Arme und Beine, dass er sich um gut fünf Sekunden gesteigert hat, bis auf 0,34 Sekunden an den Dinko-Jukic-Rekord von 1:54,35 Minuten herangeflattert ist, eine Zeit, die in London 2012 nur zu Blech (4.) gereicht hatte, mit der man aber in Tokio 2021 noch Bronze geholt hätte.

Jetzt fragt sich, was Espernberger noch im Köcher hat? Alles nur Spekulation, weil er der Prüfungen wegen kaum gestartet ist. WM-Bronze, das er natürlich mit Handkuss nahm, wird von ihm nicht überbewertet, weil er weiß, dass einige der Topstars wie der Ungar Milak, der Schweizer Ponti und andere nicht am Start waren, da die WM nicht in deren olympisches Vorbereitungskonzept gepasst hatte. Also geht´s ihm wie Felix Auböck und Simon Bucher – das erste Ziel bleibt das Finale der besten Acht. Und dann werden die Karten neu gemischt. Ein Jolly Joker ist er jedenfalls… 

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