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Pele und Wien-Stationen von Demütigung im Stadion, Ehrung in der Oper und goldenem Rathausmann

Nicht nur die Fußballwelt verneigt sich vor ihrem mehrfach gekrönten König, der diese Welt im 83. Lebensjahr für immer verlassen hat. Der Künstler Pele war mehr als ein dreimaliger Weltmeister, mehr als ein Spielführer, Spielmacher und Torjäger in Personalunion – in seinem langatmigen bürgerlichen Namen Edson Arantes do Nascimento war und blieb er zeit seines Lebens bei aller Popularität, bei allem Charisma, das er mit seinem entwaffnenden Lächeln verbreitete, ein bodenständiger Mensch, der das Herz auf dem rechten Fleck trug. Und das sprach auch aus der letzten Botschaft, die er der Nachwelt und Generationen an künftigen Stars des Sports und des Fußballs hinterließ: Love, Love, Love forever, weil nur Liebe die großen Probleme lösen und Kriege verhindern kann!

Pele und Seeler mit dem Rathausmann. Und im Kreise der Gro0familie am Krankenbett im Albert-Einstein-Krankenhaus von Sao Paulo.

Unter den vielen Ehrungen und Auszeichnungen, die ihm zuteilgeworden waren, findet sich neben der Rolle eines UNESCO-Botschafters, der dreijährigen Amtszeit als brasilianischer Sportminister, einem britischen Orden auch die Verleihung des Goldenen Rathausmannes in Wien! Es sind gemischte Gefühle, die Pele wohl für immer an Wien, das Prater-Stadion und an die Staatsoper erinnert haben. Man schrieb das Jahr 1959, es war ein heißer Juli-Tag und ein heißer Tanz, den der damals fast brasilianisch spielende Wr. Sportclub mit Erich Hof, Adi Knoll, Pepi Hamerl, Walter „Max“ Horak und Karl Skerlan dem FC Santos mit Pele und Co bereitete. Weil die Dornbacher, die im Herbst davor Juventus mit 7:0 zertrümmert hatten, auch Pele im Kreis laufen ließen, blieb der König zur Pause in der Kabine, so etwas wie eine stille Anerkennung für Erich Hof, der an seinen besten Tagen auch ein kleines Genie gewesen war.

Vierzig Jahre später stand Pele auf der Bühne der Wiener Staatsoper – und war sich nicht zu schade, als frisch gekürter Fußballer des 20. Jahrhunderts eine Statistenrolle für Muhammad Ali zu spielen, den Sportler des Jahrhunderts, der alle zu Tränen rührte damals. Und auch er, seines Trickreichtums und Torriechers wegen hart im Nehmen, zerdrückte dabei ein paar Tränen. Eben ein Brasilianer voller Emotionen, die sein ganzes Leben prägten – in den Highlights seiner Laufbahn mit 1301 Toren in 1390 Spielen, ebenso wie in der Karriere nach der Karriere. Auf beiden Seiten hab´ ich Freund Pele treffen dürfen. Unvergessliche Momente mit einer Sportikone, die unvergessen bleibt. Gestorben, aber unsterblich mit seiner Hinterlassenschaft….<

PS: Und dazu gehört, kaum zu glauben, auch seine 100jährige Mutter, die ihn überlebt hat.

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