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„Raiche Family-Dynasty“ als Ass im Ärmel von Neo-Sportchef Stecher

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Was die Spatzen schon lange vom anderen, nicht mehr ganz so goldenen Dachl in Innsbruck gepfiffen hatten, wurde jetzt von einer illustren Expertenrunde im Skiverband hochoffiziell beschlossen. Mit dem bisher für die erfolgreichen Springer und Kombinierer verantwortlichen, selbst mehrfach veredelten Staffel-Olympiasieger und -Weltmeister Mario Stecher wurde nach drei Jahren endlich ein Nachfolger von Toni Giger als ÖSV-Sportdirektor installiert. Einen Teamplayer, wie die Vita b eweist.

Wie gesagt, einer unserer Super-Marios war schon als jugendliches Schanzenwunder ein Kapazunder, der aber aus vielen Fehlern in der Anfangszeit so viel gelernt hat, dass er im Laufe der Jahre dann immer öfter die großen Vorschüsse einlösen konnte – fast immer im Team! Manch einer mag die Nase darob rümpfen, dass just ein Nordischer im mittlerweile nicht immer, aber oft genug ziemlich entzauberten Alpinmekka vom Semmering bis zum Montafon das Zepter schwingt, was aber angesichts der speziellen Familienverhältnisse mit tollen Erfolgsgeschichten keineswegs gerechtfertigt wäre.

Wie ja weit über Insiderkreise hinaus bekannt, hat der Wahltiroler aus dem steirischen Eisenerz in die Raich-Familie im Pitztal eingeheiratet, er hat also nicht nur seine Frau Carine, immerhin WM-Neunte 2001 und einmal am Slalompodest bei der Hand, sondern verfügt mit dem verschwägerten Ehepaar Marlies (Schild) und Benjamin Raich über eines der erfolgreichsten, wenn nicht dem besten Alpindoppel der Geschichte als Ratgeber.

Nein, nein, dies ist alles, nur keine Form von einem heimlichen Nepotismus, sondern auf Neudeutsch eine Dynastie-Story, von der die aktuelle, noch viel mehr aber jüngere Alpingeneration um die Eggers, Bürglers, Oliviers, Rings-Wanners, Waroschitze, Pfurtschellers und Namensvetterin Leonie Raich bei den Girls, die beiden Sturms, Neumayers und Konsorten bei den Burschen nur profitieren können.

Wichtig ist, dass unter der Führung eines inzwischen mit allen Wassern gewaschenen, mit allen Salben geschmierten und administrativ erfahrenen Top-Pragmatikers i. R. statt eines Hickhack alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um die eine oder andere Sackgasse zu verlassen – mitunter insofern mit dem (auch finanziellen) Retourgang, weil zurück zu den Wurzeln mitunter ein Segen und kein Fluch sein kann. Bleibt zu hoffen, dass aus Stecher auch in neuer Rolle ein Super-Mario schlüpft, unter dem alte oder neue Atouts aus dem Ärmel gezogen werden, mit dem Ski Austria wieder die Konkurrenz auch auf Pisten ausstechen kann.

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